Babel, der Turm

Ausstellung

 

Seit vielen Jahren widmet sich Luigi Golin, ein  Graveur aus Venetien, insbesondere der  Xylographie, nicht nur in Schwarz-Weiß und Farbe, er führt auch interessante Experimente durch. Faszinierend sind unter anderem die gewebten Gravuren, die er auf einem Webstuhl verwebt. Es sind große Werke, von denen er jeden Schritt folgt, von der Gravur über den Druck bis hin zum Weben und Falten/Binden.

Und alle bringen zu seiner ersten Leidenschaft in die Buchdimension zurück, wie sie in der Ausstellung "Babel, der Turm", einer Unterhaltsamen Ausstellung im Spazio FoyEr  in Trient vom 21. Oktober bis zum 4. November, gut verstanden wird.

Der Turm des Titels ist einen zwei Meter hohen Turm, der aus sechs Etagen besteht, deren Gesichter in Farbe von zwanzig Matrizen gedruckt und dann ohne logische Reihenfolge angeordnet sind. Eine Arbeit, die uns dazu bringen soll, darüber nachzudenken, wie sehr wir uns heute mehr dem Sprechen als dem Zuhören verschrieben haben, wie der Künstler bemerkt.

Die wirklich eindrucksvolle Ausstellung zeigt eine Erzählung aus Papier und Stoff, die in großen Paneelen ausgedrückt wird, wobei die vertikale Kete aus Baumwollfaden besteht, während die horizontale Webart durch Streifen von Xylographie-Drucken gewebt wird. Paneele, die zwischen dem ausgegrabenen Zeichen und dem glatten auf Holz oder Linoleum und dem Garn, die Konsistenz verleihen, in Dialog treten. Alles auf einem Pedalrahmen gewebt, der einee neue Form verleiht.

Es ist daher ein Austausch zwischen Xylographie und Stoff die Kunst von Luigi Golin, der sich dem Webstuhl in Zusammenarbeit mit seiner Frau Gabriella Bottaru näherte, die seit Jahren Wandteppiche mit verschiedenen Webtechniken herstellt.

Ebenfalls ausgestellt sind große Blätter, die er seine "Bücherregale" nennt, ähnlich wie fein ausgearbeitete Seiten
wobei sich beide  Seiten nur durch leichte Farbtöne und ein großes vierseitiges Wandschirm mit faltbaren bedruckten Blättern mit Leporellobindung unterscheiden. Von der  Xylographie zum Weben und dann wieder zurück, zum Buch.

Luigi Golin wurde 1951 in Mirano geboren und lebt und arbeitet in der Galliera Veneta. Seit vielen Jahren widmet er sich der Gravur und insbesondere der Xylographie, in Schwarz-Weiß und in Farbe mit mehreren Matrizen. Birnenholz ist sein Favorit. 

Seine erste Ausbildung findet in Venetien beim Graveur Giovanni Bernardi statt und vertieft dann die Gravurtechnik an der Bottega del Tintoretto von Venedig und die Internationale Schule für Grafik immer in Venedig.

In seinen Werken kümmert er sich persönlich um den gesamten Druckprozess. Er näherte sich dem Weben inspiriert von der Weberei, die seine Frau Gabriella Bottaru seit 1987 aufführt.

Luigi Golin stellt seit 2003 in Italien und im Ausland aus. Zu den wichtigsten Einzelausstellungen gehören folgende:

Recklinghausen, Deutschland (2003); Venedig, Galleria Scuola Internazionale di Grafica (Gewinner des Premio Teardo 2013); Stia, Museo dell’Arte della Lana, (2015-2016); Turin, Lingotto (2016); Pettinengo, Villa Piazzo (2017).

Unter den Kollektivausstellungen erinnern wir Acqui Terme, VI e VII Biennale Internazionale per l’Incisione (2003 und 2005); Cassino, V Biennale Libro d’Artista (2007); Tournai (Belgien), Triennale d’arazzo, (2011); Vicenza, Koinè, Internazionale d’Arte Sacra (segnalato, 2011); Bassano del Grappa, Biennale dell’incisione contemporanea, unter den 25 ausgewählten (2008, 2013, 2015, 2017); Venedig, Scuola Internazionale di Grafica, “Volumen et rotulus” (2017).

Zu seinem künstlerischen Schaffen gehört auch das Künstlerbuch. Für die Dante Alighieri Gesellschaft Padua schuf er die Folder "Interpretazioni Dantesche" (1997), "Interpretazioni Leopardiane" (1999), "Petrarca. Canzoniere" (2004), "Andrea Mantegna" (2006). Für die Gemeinde Schio, Libro d'artista sul Fogazzaro (2012).