Orchester Haydn - Konzerte/Saison 2017/18

14 Konzerte mit namhaften internationalen Künstlern stehen in Bozen und Trient auf dem Programm der 58. Konzertsaison des Haydn Orchesters. Für die künstlerische Leitung zeichnet Daniele Spini verantwortlich 

Musik , Klassische Musik
Orchestra Haydn - stagione sinfonica [ http://www.haydn.it/]

Daniele Spini, der künstlerische Leiter des Haydn Orchesters von Bozen und Trient, stellt gemeinsam mit Chiara Zanoni, Präsidentin der Stiftung Haydn, und dem Chefdirigenten Arvo Volmer die 58. Konzertsaison des Haydn Orchesters vor. Die neue Spielzeit startet im Oktober und umfasst jeweils 14 Konzerte in Bozen und Trient.

„Es freut mich besonders, dass der künstlerische Leiter Daniele Spini seinen Vertrag beim Haydn Orchester verlängert hat und für drei weitere Jahre die Programmgestaltung unserer Konzertsaison übernehmen wird“, erklärt die Präsidentin der Stiftung Haydn Chiara Zanoni. „Wir dürfen also weiterhin auf den reichen Erfahrungsschatz und die sorgfältige Repertoireauswahl von Daniele Spini sowie auf richtungsweisende Programm-Inputs unseres Chefdirigenten Arvo Volmer – dessen Vertrag bereits im Jahr 2016 für ein weiteres Triennium bestätigt wurde – vertrauen. Ihr Qualitätsanspruch ebenso wie die kontinuierliche Arbeit auf hohem Niveau all unserer Orchestermusiker und –musikerinnen sind Eckpfeiler einer hochwertigen Konzertsaison.“

„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum”, zitiert der künstlerische Leiter Daniele Spini aus Friedrich Nietzsches Götzen-Dämmerung. „Ohne Musik wäre die Gesellschaft um einiges ärmer. Die Spielzeit eines Symphonieorchesters ist Ausdruck einer Gesellschaft – im Falle des Haydn Orchesters einer ganzen Region, der Institutionen und der privaten Unternehmer, die es fördern, und nicht zuletzt natürlich des Publikums. In einer immer schwierigeren Zeit zeigen die Saison des Haydn Orchesters und die Gesellschaft, für die sie konzipiert ist, dass es undenkbar wäre, ohne Musik zu leben. Wir bieten unserem Publikum ein Jahr Musik, in dem wir uns bemühen, beliebte Säulen des Repertoires harmonisch mit komplexeren Werken zu vereinen.“

DAS PROGRAMM

Die Spielzeit 2017/18 des Haydn Orchesters bewegt sich in den bewährten Bahnen einer Institution, die sich (nicht nur) geographisch in einem Grenzgebiet zwischen zwei Welten befindet, von denen jeweils möglichst das Beste präsentiert werden soll.

Eines der Ziele bei der Gründung des Orchesters (1960) war es, einen Klangkörper zu schaffen, dessen Kerntätigkeit die Pflege der Werke der Wiener Klassik sein sollte, daher stellen diese die Basis des Repertoires dar. In der Saison 2017/18 stehen also – wie immer –einige Symphonien von Haydn (Nr. 83, Nr. 99 und Nr. 100), Mozart (Nr. 33) und Beethoven (Nr. 1, Nr. 2, Nr. 6) auf dem Programm, daneben auch Konzerte von Mozart (das Klarinettenkonzert, das der dirigierende Solist Uryupin spielen wird) und Beethoven (das Klavierkonzert Nr. 5 mit Evgenij Bozhanov).
An diesen Grundgedanken schließen einige weitere Überlegungen an: Ausgehend von Wien als Zentrum werden eine Symphonie von Franz Schubert (die "Unvollendete”, unter Mariotti) und zwei von Johannes Brahms (Nr. 1 unter Arvo Volmer und Nr. 4 unter Mariotti) aufgeführt, daneben die Variationen über ein Thema (gewissermaßen) des Hausherrn, op. 56a (unter Angius) und das erste Klavierkonzert, das die junge talentierte süditalienische Pianistin Beatrice Rana interpretieren wird. Am Pult steht Daniele Rustioni, der das Gastorchester ort aus der Toskana leiten wird.
Wien ist auch hinsichtlich neuerer Musik präsent: Es stehen zwei Meisterwerke von Arnold Schönberg auf dem Programm: Das erste, Verklärte Nacht, op. 4, entstand noch im 19. Jahrhundert; das zweite, die Kammersymphonie Nr. 2 von 1939, gehört zu den bedeutendsten Werken des 20. Jahrhunderts und wird von einem Dirigenten geleitet, der als Spezialist für zeitgenössische Musik gilt (der bereits zitierte Marco Angius). Darüber hinaus wird das Intermezzo, op. 8, des großen Opernkomponisten Franz Schreker (1878-1934) zu hören sein, der zwar in Monte Carlo geboren wurde, jedoch österreichische Wurzeln hat und in Wien studierte, wo er zwischen den beiden Kriegen zu einem der führenden Meister avancierte. Es dürfte interessant sein, dieses Jugendwerk für Streichorchester aus dem Jahre 1900 mit Schönbergs, gleichfalls nur für Streicher geschriebenem Frühwerk Verklärte Nacht zu vergleichen, das 1899 entstand.

Ebenfalls eine starke Bindung zu Wien besaß Richard Strauss, dessen Rosenkavalier (1911) dort spielt und der die Wiener Staatsoper von 1919 bis 1924 leitete. In Bozen und Trient wird eines seiner frühen Orchesterwerke aufgeführt, Tod und Verklärung, aus dem Jahre 1889, das in der Tradition der symphonischen Dichtungen steht, die Franz Liszt begründete. Von Liszt selbst steht das äußerst selten zu hörende Konzertstück Malédiction auf dem Programm, zusammen mit den Symphonischen Variationen für Klavier und Orchester des Belgiers César Franck, der ebenfalls zu den Wagner-Adepten zählte.

Somit wären wir auf der Südseite der Alpen angelangt: Der große Cembalist und Dirigent Ottavio Dantone wird zusammen mit der Altistin Delphine Galou eine Auswahl von Arien von Vivaldi und Händel präsentieren. Letzterer weilte zu Beginn seiner Karriere lange in Italien.
Ebenfalls auf einen Italien-Aufenthalt – allerdings mehr als hundert Jahre später (1830/31) – geht die Vierte Symphonie von Felix Mendelssohn Bartholdy zurück, in dessen viertem Satz ein stilisierter Saltarello erklingt. Authentisch italienisch ist dagegen die schönste aller Verdi-Ouvertüren, diejenige für Die Macht des Schicksals, die unter dem Chefdirigenten Arvo Volmer zu hören sein wird.

Gleichfalls unter der Rubrik modernerer Musik ist eine Uraufführung des gebürtigen Bozners Marco Uvietta zu verbuchen, der eine lange Reihe italienischer Musiker anführt, die in diesem Jahr dem Haydn Orchester verbunden sind: Neben dem Veteranen Michele Campanella sind dies die jungen Solistinnen Beatrice Rana und Anna Tifu sowie der Marimba-Virtuose Ivan Mancinelli und Domenico Cagnacci, Paukist des Haydn Orchesters. Des Weiteren sind mit Marco Angius, Michele Mariotti und Daniele Rustioni drei junge Pultvirtuosen zu Gast, die getrost als jüngste Vertreter jener großen italienischen Dirigenten-Tradition gelten können, die in der Gestalt Claudio Abbados ihren vorläufigen Höhepunkt erlebt hat

Was Nordeuropa betrifft, so ist dieser geographische Raum natürlich bereits durch den Chefdirigenten Arvo Volmer vertreten, einem Esten, der mit der Spielzeit 2017/18 den Beginn seines zweiten Drei-Jahres-Vertrages erfüllt. Wir hören außerdem Werke der Finnen Jean Sibelius (Symphonie Nr. 7, mit der Volmer seine Erkundung von dessen eigentümlicher Gefühlswelt fortsetzt) und Kaija Saariaho, des Esten Arvo Pärt sowie der Russen Tschaikowsky (Variationen über ein Rokoko-Thema), Rimsky-Korsakov (Shéhérazade) und Prokofiev (Sinfonietta), mit dem Appendix des Ungarn Béla Bartók (der eher einen geographischen als einen ideellen Anhang darstellt, werden doch zwei kapitale Werke wie die Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta sowie das großartige Orchesterkonzert von 1943 aufgeführt).

Neben einem modernen Klassiker wie der Ouvertüre für Candide von Leonard Bernstein, stehen fünf weitere zeitgenössische Werke lebender Komponisten auf dem Programm: die bereits zitierte Kaija Saariaho (* 1952) mit der italienischen Erstaufführung eines ihrer jüngsten Werke, der Innsbrucker Johannes Maria Staud (* 1974) und der Bozner Marco Uvietta (* 1963) mit zwei Auftragswerken des Haydn Orchesters (Uraufführungen) sowie zwei Komponisten, die international auch als Instrumentalisten von sich reden gemacht haben, der brasilianische Schlagzeuger Ney Rosauro (* 1952) und der Münchner Klarinettist Jörg Widmann (* 1973).

Quelle: www.haydn.it

Kosten

INFOS

Abonnemente

Der Abonnement-Verkauf beginnt am Dienstag, 9. Mai an den Kassen des Stadttheaters Bozen und am Auditorium in Trient.
 Mehr Informationen: Stadttheater Bozen, T +39 0471 053800.
 Auditorium in Trient, T +39 0461 213834.

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