Pride
Produktionsland: Gross Britanien
Erscheinungsjahr: 2014
Originaltitel: Pride
Genre: Komödie
Laufzeit: 120 Minuten
Regie: Matthew Warchus
Cast: Bill Nighy, Imelda Staunton, Dominic West, Paddy Considine, George MacKay
Wenn Schwule und Lesben sich mit streikenden Bergarbeitern verbünden, zeigt sich die Miene des Zuschauers heiter und entspannt.
"Simpatico", der erste Kinofilm des Theaterprofis Matthew Warchus, beschreibt im Titel perfekt dessen zweite Regiearbeit. Denn sympathisch und liebenswert ist diese britische Komödie, die nach wahren Begebenheiten von einem außergewöhnlichen Akt der Toleranz und Kompatibilitätsfindung erzählt.
Der berühmte Arbeitskampf britischer Bergarbeiter, die sich 1984 ein Jahr lang gegen Zechenschließung, Privatisierung und Margaret Thatchers eisig-kalkulierte Innenpolitik stemmten, bildete bereits den Hintergrund für "Billy Elliot - I Will Dance". Der Kontrast zwischen Bergarbeiter und Ballett wird nun von einer Divergenz abgelöst, in der das moralisch konservative Milieu walisischer Minenarbeiter von schwul-lesbischen Exoten aus London aufgeweicht wird. Die Parallelen zwischen den Gruppen sind anfangs nur für den jungen Mark (Ben Schnetzer), Motor einer kleinen Schwulen-und Lesben-Aktivistentruppe, offensichtlich. Sein Engagement im Spendensammeln für die Kumpel, die vom Thatcherismus so ausgegrenzt werden wie Minderheiten jeglicher Couleur, führt zu einer Begegnung mit einem freundlichen Bergarbeiter (Paddy Considine), der die Großstädter in sein Dorf einlädt. So kommt es nach der erwarteten, von Vorurteilen gespeisten Distanz zu Annäherungen, zu Freundschaften und einer Art Kulturaustausch, der einige lebenslustige Frauen aus der walisischen Provinz sogar Londons Gay Clubs erobern lässt.
Das Drehbuch von Theaterautor Stephen Beresford verknüpft geschickt historische Fakten und märchenhafte Feel-Good-Dramaturgie. Das Gutmenschentum ist bei beiden Gruppierungen ausgeprägt, während die Polizei und eine walisische Spießerspinne konsequent Gift versprühen. Dominic Wests Travoltaeinlage aus dem Bausatz manipulativ, aber attraktiv bricht nach einer halben Stunde auch beim Zuschauer alle Barrieren. Düstere Aspekte, wie AIDS oder Gewalt gegen das Anderssein, werden angesprochen, aber nicht überdramatisiert. Das gute Gefühl, das Euphorische dominiert, ob nun das ganze Dorf das feministisch-sozialistische Evergreen "Bread and Roses" anstimmt, als würde Ken Loach ein Musical inszenieren, oder ein junger Engländer, der Männer liebt, endlich Farbe bekennt und der Intoleranz den Rücken kehrt. kob.
Quelle: www.kino.de
Vollpreis € 5,00 - Reduzierter Preis € 3,00 (bis 15 Jahren)
Eintrittskarten Vorverkauf am Abend der Filmaufführung ab 20.00 Uhr im Schulhof Crispi
Organisation: Servizio Cultura e Turismo Comune di Trento