Balasso spielt Ruzante. Verzweifelte Liebe in Zeiten des Krieges

von Natalino Balasso
Regie Marta Dalla Via
mit Natalino Balasso, Andrea Collavino, Marta Cortellazzo Wiel
Produktion Teatro Stabile di Bolzano

Dieser Titel ist eine Täuschung! Es ist Ruzante, der Balasso spielt – Marta Dalla Via –

Natalino Balasso schreibt das Werk von Angelo Beolco sogenannt il Ruzante neu und interpretiert diesen neuen Theatertext, der aus einer raffinierten und tiefgreifenden linguistischen Forschung hervorgegangen ist, zusammen mit Andrea Collavino und Marta Cortellazzo Wiel.

Marta Dalla Via, raffinierte Charakterdarstellerin und  Kennerin der ausdrucksstarken Akkorde von Balasso/Ruzante, leitet dieses engmaschige Ensemble, webt die Fäden und Töne dieser Komödie und kalibriert das Komische mit dem Dramatischen.

„Balasso ist es gelungen, eine Zusammenstellung von Texten aus Beolcos Werk zu weben, indem er einen Jargon neu erfunden hat, der den Sinn und Klang des Originals bewahrt“, schreibt der Regisseur.

«Eine Dramaturgie, die sich aus lexikalischen Entscheidungen zusammensetzt, die im vollen Stil von Ruzante politische Entscheidungen und Kontroversen sind.

Ein schräger, üppiger und amüsanter Neo-Dialekt, der drei berührende Figuren konkret werden lässt: der rivalisierende Freund Menato,  Gnua einte unterworfen und doch dominante Frau und Ruzante selbst.

Ein Mann, gleichzeitig listig und leichtgläubig, ängstlich und doch fähig zum Töten, ein komischer Held, in dem etwas Primitives fließt, das ihn unsterblich macht.

Ich glaube, dass Angelo Beolco mit seinem Alter Ego und seinen Werken zeigen wollte, dass eine andere Art der Kunst-/Kulturproduktion möglich ist, und versuchte, systemfeindliche szenische Aktionen durchzuführen, selbst wenn er von diesem System akzeptiert wurde.

Darin glaube ich, dass die Nähe zur Poetik und Vision von Natalino Balasso offensichtlich ist».