Captain Fantastic – Einmal Wildnis und zurück

Kino

Captain Fantastic – Einmal Wildnis und zurück

Ein Film von Matt Ross - USA 2016 - 118'

Einführung:  Ass. Coop. Scolastica Un Sogno Smarrito  

In den Wäldern an der Nordwestküste der USA, abseits jeglicher Zivilisation, lebt der überzeugte Aussteiger Ben mit seiner Familie. Er versucht, seine sechs Kinder durch ein rigoroses körperliches und geistiges Training so gut wie möglich auf die Schwierigkeiten des Lebens vorzubereiten. Das ist seine Vorstellung vom Vatersein. So lehrt er seine Kinder, dass Cola vergiftetes Wasser ist, und bringt ihnen bei, in der Wildnis zu überleben. Dazu gehört auch, Wildtiere mit dem Messer zu erlegen, was er für naturverbunden und für ein Leben als Selbstversorger für unvermeidlich hält. Während andere im Dezember Weihnachten feiern, begeht die Familie den Noam-Chomsky-Tag, weil Ben nicht möchte, dass seine Kinder an eine erfundene Figur glauben. Außerdem mag er Christen generell nicht. Infolge der Erziehung sind die Kinder überdurchschnittlich intelligent und auch körperlich besser konstituiert als Altersgenossen. Sie lesen Middlemarch, kennen die Bill of Rights auswendig und können über den Marxismus oder die String-Theorie debattieren. Zudem hat Ben seinen Kindern beigebracht, ganz offen über den Tod und über Sex zu sprechen.

Als Bens Frau Leslie, die an einer bipolaren Störung leidet, Suizid begeht, möchte die Familie dem letzten Willen der überzeugten Buddhistin entsprechen, der es war, verbrannt und eine öffentliche Toilette hinuntergespült zu werden. Obwohl Leslies Vater Jack droht, die Polizei zu rufen, falls Ben zur Beerdigung erscheinen sollte, machen dieser und die Kinder sich in ihrem blau lackierten, umgebauten Schulbus namens „Steve“ auf die Reise zu Leslies Heimatstadt in New Mexico. Sie wollen verhindern, dass die Mutter dort nach christlichem Ritual und in einem Sarg beerdigt wird.

Durch das moderne Amerika zu reisen, ist für die Kinder schwierig, weil sie bisher kaum Kontakt zu dieser Welt hatten. Die besondere Erziehung der Kinder sorgt während der Reise mehrmals dafür, dass sie sich auffällig verhalten. Und sie bestaunen oft ungläubig den Materialismus und die Verschwendungssucht der zeitgenössischen amerikanischen Kultur. Auch die Lebensweise und die Ansichten der Verwandten, die sie treffen, wirken auf sie sonderbar, was umgekehrt genauso gilt. Bens gut situierte Schwester Harper und ihr Mann, bei denen Ben und seine Kinder einen Zwischenstopp einlegen, haben ihre Kinder völlig anders erzogen und halten Bens Erziehungsmethoden für realitätsfremd. Ben hält seinerseits von deren Erziehungsmethoden nur wenig und demonstriert die Überlegenheit seines pädagogischen Programms mit dem Wissen seiner jüngsten Tochter. Harpers Kinder hingegen hantieren meist mit ihren Handys oder messen ihre Kräfte in Shooter-Spielen, und Bens Kinder erkennen schnell, wie stark sie sich von ihren Altersgenossen unterscheiden.

In New Mexico angekommen, sorgt Ben für einen Eklat bei der Bestattungszeremonie und wird hinausgeworfen. Trotzdem werden die Kinder herzlich von den Großeltern begrüßt und Ben muss erkennen, dass er seine Kinder nicht von der Gesellschaft fernhalten kann. So erfährt er, dass sich sein ältester Sohn Bodevan ohne sein Wissen und mit der Unterstützung von Leslie an verschiedenen Spitzenuniversitäten beworben hat und letztlich nur Zusagen in den Händen hält. Ferner steht im Raum, dass Bens Verhalten zum Teil auch Ursache für Leslies Depressionen gewesen sein könnten, weil sie die Lebensumstände mit Ben überforderten.

Leslies Vater verurteilt den Lebensstil der Aussteiger-Familie und droht mit Anwälten, wenn Ben den Kindern kein geregeltes Leben mit Schulbesuch ermöglichen sollte. Nachdem es zu einer „Befreiungsmission“ des Zweitältesten kommt, der bei den Großeltern bleiben möchte, und die älteste Tochter nur knapp einer schwerwiegenden Verletzung entgeht, lenkt Ben schließlich ein. Er beschließt, seine Kinder bei den Großeltern zu lassen, und nimmt schweren Herzens Abschied. Doch seine Kinder überlisten sowohl Ben als auch die Großeltern und verstecken sich in einem geheimen Laderaum des Busses. Nun überreden sie ihren Vater, die verstorbene Mutter doch noch zu befreien. Gemeinsam exhumieren sie Leslie, deren christliche Beerdigung sie nicht verhindern konnten, um ihren Wunsch nach Einäscherung zu erfüllen. Letztlich geht Bodevan nach Namibia, und Ben zieht mit den übrigen Kindern auf einen Bauernhof. Dort haben diese ein Leben mit regulären Schulbesuchen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Captain_Fantastic_%E2%80%93_Einmal_Wildnis_und_zur%C3%BCck

Kosten

Freier Eintritt