Das Leben vor uns

Reduktion und Regie von Silvio Orlando

Theater
Silvio Orlando_ph Laila-Pozzo [ https://www.centrosantachiara.it/spettacoli/spettacoli/la-vita-davanti-a-se-22-23]

Der Roman "Das Leben vor uns" von Romain Gary wurde im Jahre 1975 veröffentlicht und 1977 für das Kino adaptiert und stand im Mittelpunkt eines umstrittenen Goncourt-Preises. Es ist die Geschichte von Momò, einem zehnjährigen arabischen Jungen, der im multiethnischen Viertel Belleville lebt in der Pension von Madame Rosa, einer betagten ehemaligen jüdischen Prostituierten, die sich nun mit der Betreuung der "Arbeitsunfälle" ihrer jüngeren Kollegen über die Runden hält.

Ein bewegender und dennoch hochaktueller Roman, der von einem klapprigen Leben erzählt, das auf den Kopf gestellt wird, aber auch von einer unwahrscheinlichen Liebesgeschichte, die von Gnaden berührt wird. Silvio Orlando führt uns in die Seiten des Buches mit der Leichtigkeit und Ironie von Momò, der natürlich zu diesem Kind in seinem Drama wird. Ein authentisches Meisterwerk „für Jedermann“, bei dem Emotion und Spaß sich atemlos jagen. Es versteht sich von selbst, dass Garys Genialität ohne einfache Ideologien und vorschnelle Lösungen das Thema zeitgenössische Themen, das Zusammenleben verschiedener Kulturen, Religionen und Lebensstile vorweggenommen hat

Die Welt wirkt plötzlich kleinklaustrophobisch im Sauerstoffmangel Migrationsströme werden auf eine Wirtschaftskrise aufgepfropft, die vor allem in Europa strukturell geworden zu sein scheint und vor allem in der Arbeiterklasse neue und alte Ängste hervorruft, die am wenigsten garantiert sind.

Wenn dies das Bild ist, welche Funktion kann und muss das Theater haben? Sicherlich nicht, um Wege und Lösungen aufzuzeigen, die bis heute niemand zu bieten vermag, sondern wieder einmal, um spannende, bewegende, amüsante Geschichten zu erzählen, einzelne Personen beim Namen zu nennen, die uns als undeutliche und bedrückende Masse erscheinen. Die Geschichte von Momo' und Madame Rosa in ihrer verzweifelten Umarmung gegen alles und jeden zu erzählen ist notwendig und sinnvoll. Die letzten Worte von Garays Roman sollten ein Slogan und eine Buchse sein in diesen Jahren, in denen Mitgefühl für wenige zum Luxus zu werden droht: MAN MUSS LIEBEN

 

LA VITA DAVANTI A SE’ / Das Leben vor uns
aus dem Text “La Vie Devant a soi” von ROMAIN GARY Emile Ajar 
© Mercure de France, Kinorechte verwaltet von den Gallimard-Editionen mit dem Namen "Roman Gary" als Autor des Originalwerks

Musikalische Leitung Simone Campa

mit Live-Musik

Szenen Roberto Crea

Lichtdesign Valerio Peroni  

Kostüme Piera Mura

Regieassistentin Maria Laura Rondanini

Szenenleiter Luigi Flammia

Tontechniker Gianrocco Bruno

Verwaltung Teresa Rizzo

Reduktion und Regie von SILVIO ORLANDO