Der Sohn

von Florian Zeller
Übersetzung und Regie Piero Maccarinelli
mit Cesare Bocci, Galatea Ranzi, Giulio Pranno, Marta Gastini, Bühnenbild Carlo Di Marino, Kostüme Gianluca Sbicca
Produktion Nuovo Teatro Parioli
- - - -
Dauer 1h 40'

Der Text von Zeller ist Teil einer Trilogie, die aus "Der Vater", "Die Mutter" und "Der Sohn" besteht: Texte, die bis auf die Anzahl der Figuren (6) und ihre menschlichen und sozialen Implikationen nicht miteinander verbunden sind.

Während "Der Vater" die Beziehungen der anderen in Bezug auf die Alzheimer-Krankheit analysierte, führt uns Zeller hier gekonnt an der Hand in das Terrain der generationsbedingten Missverständnisse innerhalb der Familieneinheit. Die Handlung ist zunächst einfach: Nicola ist im letzten Jahr seines Gymnasiums und lebt bei seiner Mutter Anna. Sein Vater, Piero, hat gerade ein weiteres Kind mit seiner neuen Partnerin Sofia bekommen. Anna teilt ihrem Vater mit, dass Nicola seit drei Monaten nicht mehr zur Schule geht und ihrer Meinung nach an einer Jugenddepression leidet. Im Gespräch mit Nicola erfährt Piero, dass sein Sohn bei ihm und Sofia einziehen möchte.

Piero beschließt daraufhin, Nicola auf eine andere Schule zu schicken und versucht, seinem Sohn die Lust am Leben zurückzugeben.

Obwohl die Handlung sehr einfach ist, ist das Geflecht der Gefühle, die von den Figuren erlebt und verborgen werden, äußerst dicht. Der Text vermag das Publikum nicht nur durch die Schönheit der Sprache zu fesseln, sondern auch durch die Fähigkeit zur Selbstbeobachtung, die Querverweise zwischen den einzelnen Figuren, die Offenlegung ihrer Schwächen und ihre Unfähigkeit, sich selbst und andere zu verstehen.

"Es ist mir eine Ehre, bei diesem intelligenten und emotionsgeladenen Stück Regie zu führen, das bereits in vielen Ländern aufgeführt wurde; ein großartiges Stück zeitgenössischen Sprechtheaters.
Piero Maccarinelli