Der amerikanische Freund

Kino

Der Amerikaner Tom Ripley, der sich in Hamburg niedergelassen hat, verkauft über das Auktionshaus Gantner bislang unbekannte Bilder des als tot geltenden Malers Derwatt. Tatsächlich lebt und malt Derwatt inkognito in New York. Bei den Auktionen werden die Preise künstlich nach oben getrieben. Dem Rahmenmacher Jonathan Zimmermann, dessen Frau Marianne bei Gantner arbeitet, fallen Veränderungen in der Malweise der angeblich im Nachlass entdeckten Derwatt-Bilder auf. Als man sie später einander vorstellt, bemerkt Zimmermann herablassend, er habe bereits von Ripley gehört. Ripley erfährt durch Gantner, dass Zimmermann unheilbar erkrankt ist.

Ripley erhält Besuch von seinem französischen Bekannten Minot, der von Ripley verlangt, ihm einen Außenstehenden für einen Auftragsmord zu besorgen. Ripley sträubt sich zunächst, macht Minot aber mit Zimmermann bekannt, nachdem er diesen mit gezielt gestreuten Gerüchten über eine Verschlimmerung seiner Krankheit verunsichert hat. Minot lockt Zimmermann unter dem Vorwand nach Paris, ihm eine unabhängige Untersuchung in einem renommierten Krankenhaus zu ermöglichen. Mit gefälschten Laborergebnissen und dem Argument, seiner jungen Familie nach seinem Tod eine den Unterhalt sichernde Summe – die Rede ist von 250.000 DM – hinterlassen zu können, gelingt es Minot, den angeblich Todkranken zur Ausführung eines Auftragsmordes an einem amerikanischen Gangster zu überreden. Zimmermann erschießt den Mann, wie angewiesen, in einer Pariser Métro-Station. Er kann unbehelligt entkommen und nach Hamburg zurückreisen. Marianne reagiert argwöhnisch auf seine Heimlichtuerei.

Minot gelingt es, im Rahmen einer weiteren ärztlichen Untersuchung in München Zimmermann erneut zu einem Auftragsmord zu überreden. Der Mord an einem Mitglied einer mit der Gruppe des ersten Opfers konkurrierenden Bande soll im Trans-Europ-Express ausgeführt werden. Dieses Mal droht die Tat zu scheitern, da erscheint unerwartet Ripley im Zug und hilft Zimmermann, den Auftrag zu Ende zu bringen. Als Marianne auf dem Sparbuch der Familie 97.000 DM entdeckt, ahnt sie, dass ihr Mann in kriminelle Machenschaften verwickelt ist. Zimmermanns Ehe gerät in eine Krise.

Minot sucht Zimmermann in Hamburg auf und informiert ihn, dass eine der Gangsterbanden ihn als Drahtzieher der Morde enttarnt und einen Sprengstoffanschlag auf ihn verübt hat. Zimmermann ruft daraufhin Ripley an, der ihn in seine Villa holt, wo sie sich auf den Überfall der Gangster vorbereiten, der noch in derselben Nacht erfolgt. Es gelingt ihnen, alle Angreifer zu überwältigen und zu töten; dabei befreien sie Minot, der von den Gangstern misshandelt wurde. Als sie zur Beseitigung der Leichen aufbrechen wollen, stößt Marianne zu ihnen. Zimmermann verfällt in völlige Teilnahmslosigkeit, aber Ripley gelingt es, Marianne dazu zu überreden, bei der Beseitigung der Leichen mitzuhelfen, indem sie ein zweites Auto fährt.

Ripley fährt das Auto mit den Leichen der Gangster an den Nordseestrand und setzt es in Brand. Als es explodiert, erwacht Zimmermann aus seiner Apathie und flieht zusammen mit seiner Frau, Ripley am Strand zurücklassend. Er wirkt wie befreit und fährt auf der leeren Küstenstraße übermütig Schlangenlinien, doch kurz darauf wird ihm schwarz vor Augen, und er stirbt am Steuer seines Wagens. Die letzten Bilder zeigen die Protagonisten voneinander isoliert: Marianne lässt Zimmermanns Leichnam in seinem Wagen liegen, Ripley sitzt am Strand, wo er zurückgelassen wurde, und Derwatt läuft allein den West Side Highway in New York entlang. 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_amerikanische_Freund