Die Schwindler

Kino

Drei Kleinganoven, der stämmige, alternde Augusto, sein eher gutmütig-skrupelbehafteter Kumpel Carlo, den alle nur „Picasso“ nennen, weil er ein (freilich erfolgloser) Maler ist, und der noch junge, blonde Roberto, haben sich darauf spezialisiert, leichtgläubige Menschen zu betrügen und sie nach allen Regeln der Kunst auszunehmen. Als besonders lohnende Opfer erscheinen ihnen leichtgläubige Bauern. In der Tracht von geistlichen Würdenträgern getarnt, ziehen sie durch die Lande und nehmen den einfachen Menschen, die sich der Kirche und dem katholischen Glauben eng verbunden fühlen, das Geld aus der Tasche. Selbst arme Slumbewohner werden ausgenommen, als man ihnen beispielsweise neue Unterkünfte gegen Vorauszahlungen verspricht und sie gefälschte Verträge unterschreiben lässt. Augusto ist der skrupelloseste von allen, ein bulliger Typ mit dem Gemüt eines Fleischerhundes, dem Gewissen eines Nihilisten und dem Habitus eines Biedermanns. Der sensible Carlo alias Picasso hingegen hat ein notorisch schlechtes Gewissen, er kann mit seinen Missetaten nicht gut leben und schämt sich vor seiner Frau Iris.

Als Augusto eines Tages seine 18-jährige Tochter Patrizia wiedertrifft, die er lange nicht mehr gesehen hatte, will er ihr helfen, ihre hochtrabenden Lebenspläne zu verwirklichen. Doch gerade in diesem Moment tritt die Polizei auf den Plan und verhaftet Augusto wegen seiner Gaunereien vor den Augen Patrizias. Augusto ist dies fürchterlich unangenehm, und aus der Scham entwickelt sich während seines anschließenden Gefängnisaufenthalts ein Hinterfragen des eigenen Verhaltens. Zwar schlägt er nach seiner Haftentlassung erneut die alten Pfade der Gaunereien ein, diesmal mit neuen Partnern, doch die innere Einkehr hinterlässt erste Spuren. Auf einem Bauernhof, in dem Augusto mit seinen Ganovenkumpeln mal wieder einige tumbe Landeier über den Tisch ziehen will, begegnet er einem sehr gläubigen, gelähmten Mädchen, das ihn, der nunmehr im Gewand eines Bischofs auftritt, um seinen Segen bittet. Derart gerührt von ihrer Unschuld und ihrem inneren Strahlen trotz ihres schweren Schicksals, bringt der sichtlich berührte Gauner es nicht übers Herz, die Bauersleute abzuzocken und will dem Kind und ihren Eltern stattdessen die dort bereits erbeutete Geldsumme wieder zurückgeben. Darüber sind Augustos Kumpane derart erbost, dass sie ihren Anführer windelweich prügeln. Sie finden versteckt in seinen Kleidern die Beute – es bleibt offen, ob er das Geld wirklich später zurückgeben oder nur seine Komplizen betrügen wollte – sie sind jedenfalls sicher, dass er ihnen ihren Anteil vorenthalten wollte. Schwer verletzt bleibt der von seinen Mitganoven ausgeplünderte Augusto zurück und stirbt schließlich einsam und verlassen im Nirgendwo. 

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Schwindler_(Film)