«(ENT)TARNT: VERSTECKT ODER SICHTBAR»

Werke von Claudia Dolci

Texte von Rachele Villani

Ausstellung
Riccia in piega (Studio Foyer, Trento)

 

«(Ent)tarnt: versteckt oder sichtbar. Verstecken oder verraten sie, was sie auszeichnet?", lautet der kuriose Titel der Ausstellung, die den Ausstellungskalender im Spazio FoyEr  in Trient wiedereröffnet.

Fünfunddreißig Buntstiftzeichnungen von Claudia Dolci, Leiterin der Bruno Kessler Stiftung für Forschungs- und Innovationsprojekte für die Schulwelt 

Die Protagonisten sind meist Tiere, und um das Lesen zu erleichtern und zusätzliche Informationen in Farbe und Formen hinzuzufügen, trägt jede Zeichnung einen Titel und einen  Text, welche von der FBK-Mitarbeiterin Rachele Villani mit Wortspielen und Ironie geschrieben wurden.

Eine Ausstellung, die im Frühjahr 2020 während der durch die Pandemie verursachten Sperrung gedacht wurde, als man gezwungen war, uns genauer anzuschauen, wenn auch "mit Masken, indem wir nur halbes Gesicht gezeigt haben", kommentiert Claudia Dolci.

Zu Zeiten schien es uns es wäre ein guter Fluchtweg, ein sicheres Versteck, aber als die Zeit grenzenlos wurde und die Einsamkeit gefährlich war, fanden wir uns darin gefangen."

Die Ausstellung erzählt also den oft gewarnten Wunsch, anders sein zu können als das Selbstbild, ohne beurteilt zu werden, und "das Streben, kämpfen zu können, indem man frei entscheidet, ob man es an der Front oder hinter den Kulissen tut".

Es  erklären es gut die Zeichnungen wie Mascherato da pagliaccio, wo ein Clownfisch hinter einer Tauchermaske "nur eine Maske hat, um nach außen zu schauen und sich darin zu verstecken", oder Faraona illuminata, welche das Tier mit einer Glühbirne auf dem Kopf zeigt: "jeder entscheidet, was er von sich selbst ins Licht bringt".

Die Zeichnung Struzzi primari, die Strauße die hier in drei Farben gezeichnet sind, halten den Kopf hoch und nicht im Sand, weil sie sich von der Farbe frei fühlen, die sie im Inneren haben", während Kiwiroptera eine Fledermaus sein kann, die sich zwischen Kiwis tarnen will, die versuchen, einen Teil von sich selbst zu verbergen, oder eine Kiwi, die sich von anderen abhebt.

Diese Ausstellung ist Teil des Projekts "Dolcemebte", das die Zeichnungen von Claudia Dolci aus den letzten drei Jahren sammelt.
 

 

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Claudia Dolci, geboren in Bozen (1972), nähert   sich dem Zeichnen bereits in den Jahren der Hochschule und wählt dann aber einen anderen Studienweg. Sie studierte Forstwissenschaften in Padua und lebte viele Jahre im Ausland, zunächst in den Niederlanden mit einem Master-Abschluss in Geoinformatik, dann in Zürich, Schweiz, wo sie an der Polytechnischen Hochschule promovierte.

 

Sie wohnt jetzt in Trient und arbeitet für die Bruno Kessler Stiftung am Referat Vorhersagemodelle für Biomedizin und Umwelt (MPBA) als Expertin für geoinformatische Methoden und koordiniert die Entwicklung von WebGIS-Plattformen und statistischen Daten im Zusammenhang mit der Überwachung von Umweltrisiken. Seit 2009 ist sie verantwortlich für WebValley, die Sommerschule für "Data Science" und, ebenfalls für FBK, ab 2017 für das Referat Forschung und Innovation für die Schule.

 

Seit einigen Jahren hat sie, dank Meister Paolo Dalponte die Leidenschaft für das Zeichnen und die Magie von Buntstiften zurückgewonnen.
 

https://dolciemente.it

 

Rachele Villani, Deutsch und Englisch Lehrerin an der Hochschule, arbeitet sie seit 2015 in verschiedenen Funktionen für die Bruno Kessler Stiftung mit Forschungs- und Innovationsprojekten und Vertiefungswegen zusammen, die sich insbesondere an die Schule und Arbeitswelt richten.

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Am 15. September um 17.30 Uhr : Treffen mit Claudia Dolci und Rachele Villani