Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger

 Regie von Elio Petri, Italien 1970 

Kino

Ein Inspektor des Morddezernats, Dottore genannt, der vom Dezernatsleiter zum Chef des politischen Büros befördert wird, tötet seine Geliebte Augusta. Beide gaben sich vorher sado-masochistisch-ähnlichen Spielen hin, wobei sie ein Mordopfer spielte, das er fotografierte. Dottore legt Spuren, die auf ihn selbst als Täter hindeuten, und ruft anonym die Polizei. Beim Verlassen des Hauses wird er von einem anderen Bewohner (Antonio Pace) gesehen. Die Polizei findet zahlreiche Fingerabdrücke, Fußabdrücke und drappierte Fasern einer blauen Seidenkrawatte.

Der Inspektor, der eine rechte Gesinnung erkennen lässt und für eine große Polizeimacht eintritt, liefert weitere Hinweise, die auf ihn als Täter deuten. Er deutet gegenüber seinem Vorgesetzten an, dass er das Opfer gekannt hat, worauf ihm dieser bedeutet, dass wohl der Ehemann als Täter anzunehmen sei. Als die Polizisten, die den Fall bearbeiten, diesen vernehmen, mischt sich Dottore ein und vermeldet die Unschuld des Ehemanns.

Ein Beamter findet heraus, dass die blaue Krawatte auf Dottore hindeutet, bekommt sie von der Haushälterin jedoch nicht ausgehändigt. Dottore bittet einen älteren Installateur, weitere Krawatten zu kaufen, gesteht ihm gegenüber seine Tat und ermahnt ihn, auf dem Polizeirevier eine Aussage zu machen. Als dieser auf der Wache befragt wird, zieht er jedoch seine Aussage nach dem Anblick des Dottores zurück.

In Rückblenden erfährt man, dass das Mordopfer Augusta noch einen weiteren Liebhaber, den Studenten Antonio Pace, hatte. Teilweise stachelte Dottore mitunter ob seiner Macht an, teilweise bezeichnete sie ihn als Kind.

Nachdem mehrere Bomben gelegt wurden, nimmt die Polizei etliche Linksradikale fest, darunter auch Antonio Pace. Dieser sagt ihm auf den Kopf zu, dass er ihn für den Mörder von Augusta hält. Daraufhin bittet Dottore darum, dass Antonio ihn anzeigen solle, was dieser ablehnt.

Dottore schreibt sogar ein Geständnis nieder und übergibt es, um seinen Kollegen ihre Unfähigkeit vorzuführen, und geht nach Hause, wo er sich für ein Verhör bereithält.

Beim Finale wird Dottore zu Hause von einigen Kollegen und Wegkameraden geweckt. Sie geben ihm Salz zu essen. Er gesteht ihnen frei heraus, dass er Augusta getötet hat. Doch seine Kollegen fragen ihn nach Beweisen und sagen, dass Pace ein Alibi hätte, die Fuß- und Fingerabdrücke kein Beweis seien, die Krawatte nicht vorliegt, der Installateur ihn nicht erkannt habe. Dottore sagt zum Motiv, dass sich Augusta über ihn und die Institution lustig gemacht hätte und er infantiler geworden sei. Als er seine Fotos von Augusta hervorholt, zerreißen sie seine Kollegen. Sie schlagen schließlich auf ihn ein, bis er seine Unschuld bekennt und ein leeres Blatt Papier unterschreibt.

Anschließend liegt Dottore nochmal in seinem Bett, die vorherige Konfrontation mit seinen Kollegen war offenbar ein Traum. Seine Kollegen und Weggefährten kommen in die Wohnung und er lässt die Jalousie herunter.

An dieser Stelle endet der Film mit einem Zitat von Kafka: "Wie er uns auch erscheinen mag, ist er doch ein Diener des Gesetzes, also zum Gesetz gehörig, also dem menschlichen Urteil entrückt."

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ermittlungen_gegen_einen_%C3%BCber_jeden_Verdacht_erhabenen_B%C3%BCrger

Kosten

Das Abonnement für die Ausgabe 2020/2021  bleibt bis zum 26. Oktober gültig

Das Ticket für die Einzelvorführung kostet 5,00 Euro und kann ist an der Theaterkasse erhältlich

Leider erlaubt uns die Zeitverschiebung nicht, die Präsentation und Debatte für die Filmprojektion um 16.00 Uhr zu garantieren.