Familienzusammenführung in schwierigen Zeiten. Der internationale Migrationsdienst in Italien 1924-1945
Das International Migration Service (IMS), war eine private internationale Organisation, welche im Jahre 1924 von einer Gruppe europäischer und amerikanischer Frauen gegründet wurde, die in den Schulen der damaligen Sozialarbeiter ausgebildet wurden, mit dem Ziel, durch Migration getrennte Familien zu vereinen und die Folgen zu untersuchen Das Individuum, die Familie und die Gesellschaft.
In Italien wurde 1932 auf Initiative des Präsidenten des Italienischen Roten Kreuzes (CRI) Filippo Cremonesi der Private Information Service (SIP) gegründet, der inoffiziell als italienischer Hauptsitz des IMS fungierte.
Von 1932 bis 1938 behandelte das SIP 2.741 Fälle nach der casework-Methode, das heißt einer individuellen und detaillierten Behandlung des sozialen, rechtlichen und psychologischen Umfelds der betreuten Person.
Unter den Fällen finden wir noch die italienisch-amerikanischen Familien, zu denen einige italienische Gefangene während des italienisch-äthiopischen Krieges und einige Zivilisten des spanischen Bürgerkriegs hinzukamen.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das SIP zum Amt für Kriegsgefangene. Anhand detaillierter Archivarbeit untersuche ich in dieser Präsentation, wie das IMS-US und das SIP die Bedürfnisse der betreuten Personen verstanden haben, wie sich diese Konzeptualisierung im Laufe der Zeit entwickelt hat und welche gesellschaftlichen Dynamiken sich daraus ergeben haben.
Wissenschaftliche Koordination Anna Grillini,
FBK-ISIG Camilla Tenaglia
Veranstaltung auf Italienisch
Die Präsentation findet online statt
Um an der Veranstaltung teilnehmen zu können, ist eine Anmeldung bis Mittwoch, 4. Mai 2022, 12.00 Uhr erforderlich
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