Im Krieg auf dem Monte Baldo und kleine Erinnerungen

 

Einweihung der Fotoausstellung und Buchvorstellung

Ausstellung

Der Monte Baldo war im Ersten Weltkrieg nur ein Nebenkriegsschauplatz, aber deshalb von nicht minder strategischer Bedeutung wie die Schauplätze auf dem Karst, entlang des Isonzo, auf dem Pasubio und dem Monte Zugna.

Auf dem Baldo und seinen Ausläufern, die im Laufe des Jahres 1915 von italienischen Truppen besetzt worden waren, lagen vor allem Geschützbatterien in Stellung, die von hier aus ein weites Schussfeld hatten, das vom Ledrotal über den Monte Brione bis zum Monte Stivo und Monte Zugna reichte.
Die ausgestellten Fotos zeigen den Transport der Geschütze und wie sie in Stellung gebracht wurden, die Auswirkungen des Artilleriebeschusses, die prekäre Lage der Soldaten im Alltag und bei ihrer Arbeit sowie die Evakuierung und Internierung der Zivilbevölkerung.
Auf dem Baldo lag 1915 das aus Freiwilligen bestehende Radfahrer- und Automobilisten-Bataillon in Stellung, in dessen Reihen zahlreiche später zum Futurismus zählende Künstler dienten. Das Bataillon war an den nördlichen Ausläufern des Baldomassivs eingesetzt, insbesondere auf den vorgelagerten Erhebungen des Dos Casina und Dos Remit.
Ebenfalls an den nördlichen Ausläufern des Massivs kämpften 1918 auf Seite der Italiener Einheiten von tschechisch slowakischen Freiwilligen, die von der österreichisch-ungarischen Armee desertiert waren. Dabei ging der Dosso Alto, eine über dem Loppio-See gelegene Erhebung, neben drei weiteren Schlachten in die Unabhängigkeitsgeschichte der tschechischen und der slowakischen Republik ein.

Der Krieg war hier, wie an den anderen Fronten auch, ein Wechselspiel zwischen der Angst um Leib und Leben und täglichen Mühen und Opfern. Ein Krieg, dem man hilflos gegenüber stand und dem man eigentlich ablehnte und hasste, wie aus den Tagebuchaufzeichnungen von Alessandro Silvestri hervorgeht, dessen Auszüge die Ausstellung begleiten.
Alessandro Silvestri (Marano di Valpolicella bei Verona, 1887-1966) war Komponist und Organist. 1912 desertierte er, um sich dem Kriegsdienst in Libyen zu entziehen. Nach Ablauf seiner Strafe, kämpfte er auf dem Monte Baldo, erst auf den zum Gardasee abfallenden Ausläufern dann im Vallagarina. Im Herbst 1916 wurde auf den Karst verlegt und geriet in Kriegsgefangenschaft. Er hinterließ ein Kriegstagebuch, das jetzt vom Kriegsmuseum und der Gemeinde Brentonico veröffentlicht worden ist.   

Quelle: www.trentinograndeguerra.it


Organisation: Historisches italienisches Kriegsmuseum