Iwanow
Ivanov ist eins der gröβten Theaterstücke von Anton Tschechow, welches im im Jahr 1887 entstand und erzählt das letzte Lebensjahr eines Mannes, welcher mit seinem Leben nicht mehr zurecht kommen kann

Mit Filippo Dini, Sara Bertelà, Nicola Pannelli, Antonio Zavatteri, Orietta Notari
Übersetzung Danilo Macri
Bühnenbilder und Kostüme Laura Benzi
Musik Arturo Annecchino, Luca Annessi
Regie Filippo Dini
Produktion Stiftung Teatro Due - Teatro Stabile von Genua
Die Handlung des Stücks spielt sich in einer nicht näher genannten russischen Provinzstadt Ende des 19. Jahrhunderts ab. In Anknüpfung an sein frühes Drama Platonow ließ der Autor die Protagonisten in der für ihn typischen Weise auch hier als gescheiterte Intellektuelle aus dem Kleinadel auftreten, die aus ihrer alltäglichen Apathie keinen Ausweg zu finden vermögen und stattdessen in Tagträume versinken. Der Titel des Stücks ist ein verbreiteter russischer Familienname, der hier als eine Art Synonym für „alle Welt“ stehen soll. Die Titelfigur, Nikolai Alexejewitsch Iwanow, ein 35-jähriger Gutsbesitzer, ist einer von solchen „überflüssigen Menschen“. Er lebt auf seinem Gut mit seiner Frau, die er vor fünf Jahren, wie er selbst zugibt, aus Liebe geheiratet hat. Diese Frau, Anna Petrowna, ist Jüdin und konvertierte damals extra zum Christentum, weswegen sie von ihren Angehörigen verstoßen wurde. Inzwischen ist Anna an Schwindsucht erkrankt, wie der Semstwo-Arzt Jewgeni Lwow diagnostiziert. Dieser empfiehlt Anna eine Kur auf der Halbinsel Krim, wofür der hochverschuldete Iwanow jedoch kein Geld übrig hat. Im ersten Akt gibt Iwanow dem Arzt zudem zu, dass er seine Frau inzwischen nicht mehr liebt. Anstatt seiner schwerkranken Frau beizustehen, verbringt Iwanow die Abende immer öfter auf dem Gut der befreundeten Familie Lebedew. Am Ende des ersten Aktes fährt er abermals dorthin. Anna Petrowna kann das nicht länger aushalten und reist mit Lwow ihm heimlich nach.
Der zweite Akt spielt im mit luxuriösem Schnickschnack voll geschmückten Haus der Lebedews. Es läuft eine Feier mit Gästen. Bevor Iwanow ankommt, wird auch über ihn und seine Frau gelästert. Es kommen dabei auch antisemitische Vorurteile zum Tragen, es wird behauptet, dass Iwanow seine Anna seinerzeit nur wegen ihrer reichen Eltern geheiratet habe. Nachdem Iwanow hereinkommt und auf die Frage, wie es seiner Frau geht, von der Krankheit berichtet, glaubt man ihm nicht so recht. Mit Sascha, der 20-jährigen Tochter der Lebedews, redet Iwanow kurze Zeit später unter vier Augen; er beklagt sein trostloses Dasein und speziell die ihm nicht mehr genehme Anwesenheit seiner Frau, woraufhin Sascha ihm erfolglos rät, er solle sich richtig verlieben. Das Gespräch mündet in einen Flirt. Später erklärt Sascha Iwanow, sie habe sich in ihn verliebt. Inzwischen kommen Anna und Lwow an. Sie trauen sich zunächst nicht in das Haus zu gehen und bleiben im Garten. Dort treffen sie auf Iwanow und Sascha, die sich gerade küssen, woraufhin Anna in Ohnmacht fällt.
Der dritte Akt spielt sich wieder in Iwanows Haus ab. Zunächst warten Lebedew und Iwanows Onkel hier auf ihn. Als Iwanow reinkommt, belästigt ihn Lebedew, dem Iwanow Geld schuldet, wieder mit der Bitte um die Begleichung der Zinsen. Daraufhin redet Iwanow mit Lwow, welcher wieder auf Annas Krankheit eingeht und schließlich gegenüber Iwanow zugibt, dass er sein Verhalten ihr gegenüber abscheulich findet. Dann kommt Sascha zu ihm, gesteht ihm wieder ihre Liebe. Obwohl sie heimlich reingekommen war, bekommt Anna Petrowna dies mit. Nachdem Sascha gegangen ist, spricht sie ihren Mann darauf an, nennt ihn einen Lügner, den sie die ganze Zeit geliebt habe, von ihm jedoch betrogen wurde. Iwanow bestreitet dies, bittet Anna aufzuhören, nachdem sie nicht nachgeben will, verrät er ihr, das ärztliche Verbot brechend, die Wahrheit über ihre Krankheit. Anna wusste offenbar nichts davon und ist geschockt, und Iwanow bricht aus Reue über das eben Gesagte in Tränen aus.
Zwischen dem dritten und dem vierten Akt vergehen mehrere Monate. Der Akt beginnt mit Lwows Monolog, aus dem zu erfahren ist, dass Anna inzwischen ihrer Krankheit erlegen ist. Er schimpft darin auf Iwanow, der, kaum dass seine Frau tot ist, sich bereits eine andere (Sascha) aufgerissen habe. Dann laufen die Vorbereitungen für die Hochzeit von Iwanow und Sascha. In der achten Szene jedoch, als die beiden allein sind, resigniert Iwanow und will doch nicht heiraten; er bricht nun in Selbstkritik aus, gesteht, dass er seine Frau in ihrem letzten Jahr schlecht behandelt habe, bezeichnet sich als endgültig verloren. Es kommt zu einem Eklat mit Saschas Vater. In der Schlussszene kommt Lwow herein und sagt zu Iwanow vor allen Beteiligten, dass er ein Schuft sei. Sascha und die anderen sind empört, nur Iwanow lässt sich davon nicht beeindrucken. Mit den Worten, dass er eh am Ende sei, läuft Iwanow zur Seite und erschießt sich.
INFOS
An den Raiffeisenkassen Casse Rurali Trentine oder Online auf der Webseite www.primiallaprima.it (20 Tage vor Beginn der Aufführung)
An der Kasse des Theaters Zandonai, am selben Tag der Aufführung ab 19.45 Uhr
Tel. 0464 425569
Preise der Eintrittskarten: Info prezzi biglietti
Organisation: Teatro Zandonai