Leonardo Cremonini und Karl Plattner. Die Maler der Einsamkeit
Aus einer Idee von Vittorio Sgarbi. Kuratiert von Daniela Ferrari
Die bildlichen Recherchen von Leonardo Cremonini (Bologna 1925 - Paris 2010) und Karl Plattner (Malles, Bozen 1919 - Mailand 1986) führen in den Räumen der Sammlungen einen neuen Fokus. Der Vergleich zwischen den beiden Malern, welche durch eine starke persönliche und berufliche Bindung vereint sind, wird durch die unveröffentlichte Archivdokumentation nachvollzogen und durch zahlreiche visuelle Affinitäten nahegelegt.
Beide Künstler hatten sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Mailand kennengelernt und dort schlossen sie ihr Studium an der Akademie der bildenden Künste von Brera ab. Es handelte sich um eine starke Freundschaft, sie schrieben sich mehrere Briefe, die jetzt teilweise im Archiv des 20. Jahrhundert des Museums Mart aufbewahrt sind
Trotz der stilistischen Unterschiede verbinden sich die Werke von Cremonini und Plattner durch eine dichte Entsprechung von Themen und formalen Elementen.
Die Vorliebe für die menschliche Figur wird in häuslichen Umgebungen und in schwebenden Atmosphären dargestellt sowie die Aufmerksamkeit der Beziehung zwischen Innen und Außen , die kompositorischen Lösungen und emblematischen Themen wie Schwellen und Spiegeln, die geschickte Verwendung von Farben fällt auf, sie wird nie in realistischer Art und Weise gewählt.
Dank der Bereitschaft der Erben der Künstler, Privatsammler und der Zusammenarbeit mit dem kürzlich gegründeten Plattner-Archiv in Bozen, bietet die Ausstellung einen Einblick in die Produktion von Cremonini und Plattner zwischen den fünfziger und neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts.