Matteo Righetto - La stanza delle mele (Das Apfelzimmer)

Es ist Sommer 1954, Giacomo Nef ist elf Jahre alt und lebt mit seinen beiden älteren Brüdern bei den Großeltern in Daghè, an den Hängen des Col di Lana, in den Dolomiten von Belluno.
Die Kinder sind Waisen und das alte Familienoberhaupt ist hart und streng mit ihenn, besonders mit den Jüngsten. Tatsächlich ist der Großvater davon überzeugt, dass Giacomo aus einer Beziehung seiner Schwiegertochter in Kriegszeiten hervorgegangen ist und bestraft ihn bei jeder Gelegenheit, indem er ihn in das Zimmer der Äpfeln einsperrt. Dort verbringt der Junge seine Zeit mit Holzschnitzen und träumt von Abenteuern, den Heldentaten berühmter Kletterer oder Comic-Helden
Als sich ein schrecklicher Sturm nähert, wird Giacomo von seinem Großvater zum Bosch Negher geschickt, um eine Hippe, die er vergessen hatte, zu holen. Dort entdeckt er im Licht eines Blitzes den Körper eines Mannes, der an einem Baum in der Nähe des Werkzeugs hängt.
Der Gehängte hängt von hinten und er rennt erschrocken weg. Sein ganzes Leben lang wird Giacomo versuchen, ein Rätsel zu lösen, das eng mit dem Leben der Stadt verbunden zu sein scheint, mit ihren uralten Riten, welche von magischen Elementen und Volksglauben durchdrungen sind.
Matteo Righetto hat ein tiefes Wissen über die archaische Welt der Berge, die sehr hart und gleichzeitig voller Düfte, Aromen, Dialekt und Legenden ist – und präsentiert es uns in seinem reifsten und eindringlichsten Roman
Geheimnisse kommen durch Legenden immer wieder an die Oberfläche.