Patres

Von Saverio Tavano
mit Dario Natale und Gianluca Vetromilo
Regie Saverio Tavano
Foto Gianfranco Ferraro, Angelo Maggio, Pasquale Cimino
Video Andrea Aragona
mit dem Beitrag der  Region  Calabria, sistema delle Residenze Teatrali Calabresi.

Ein junger Telemaco aus Kalabrien wartet seit Jahren auf die Rückkehr seines Vaters, gelähmt durch das Warten, vor dem Horizont, den er sich nur aus der Dunkelheit seiner Blindheit vorstellen kann, wartet er an einem strandgetränkten Strand des Tirrhenischen Meers, legt seine Hände nach vorne, um den Horizont zu sehen, wendet sich dem Meer zu und wartet darauf, dass dieser Vater zurückkehrt.

Es ist das Meer, das das Leben dieses Sohnes durchkreuzt und begleitet, der nicht sehen kann, wie er gehen kann, und auf einen Vater wartet, der stattdessen nicht in der Lage ist, in einem manchmal feindlichen Land zu bleiben/nach Hause zurückzukehren. Ein "Patres", der seinen Sohn an ein Seil bindet, weil er sonst verloren gehen könnte, unfähig, neben ihm zu stehen, findet nicht den Mut des Zeugnisses und die Kraft wieder.

Telemaco aus dem langen Warten, wartet nicht auf einen Godot, wartet wirklich auf jemanden und das Warten ist dynamisch, wie eine Irreführung, ein Risiko.

Patres spricht über Väter und ihre Platzierung in diesem historischen Moment: Waisen von Meistervätern, politischen Vätern, spirituellen Vätern.

Goethe sagt, das Vermächtnis liegt in einer Rückeroberungsbewegung, wahrer Erbe ist ein Waisenkind, dem niemand etwas garantieren wird. Und so erben wir das Nichts, aber wir kommen nicht aus dem Nichts, also müssen wir unseren Weg zurück mit der Vergangenheit wiederherstellen.