Pojana und seine Brüder

von und mit Andrea Pennacchi
Live-Musik von Giorgio Gobbo und Gianluca Segato

Pojanas ältere Brüder: Edo der Sicherheitsmann, Tonon der Rattenfänger, Alvise  der Schwarze und andere, erblickten nach dem 1. April 2014 das Licht der Welt.

Während Franco Ford als "Pojana" bekannt war, war   bereits geboren. Er war der wohlhabende Besitzer einer Adaption der in Venetien spielenden „Die lustigen Weiber von Windsor“ mit all ihren Obsessionen: Waffen, Schein und Steuern, Schwarz und Schwarze.

Anschließend wollte Propaganda Live ihn auf seiner Bühne haben und er zeigte sich voll und ganz als das, was er ist: ein Dämon, klein, nicht ohne Weisheit, der die Wahrheit für seine eigenen Zwecke nutzt und lustige Dinge findet, die es nicht sind und die es   in jedem von uns gibt

Die Figur entstand aus dem Bedürfnis, der Nation die Geschichten des Nordostens zu erzählen, die außerhalb der Grenzen des neu gegründeten Padanias niemand kannte.

Es ist bezeichnend und schrecklich, dass die Venezianer heute zu den Bösewichten geworden sind: Steuerhinterzieher, Rassisten, Stumpfsinnige. Ganz plötzlich

Von braven Provinzialen, fleißigen Arbeitern,  die aus Not nach Rom ausgewandert sind, um Dienstmädchen oder Carabinieri (Klischee vieler Schwarz-Weiß-Filme) zu werden, bis hin zu gierigen Mätressen, die plötzlich Ignoranz als gemeinsamen Nenner haben

Ein Rätsel, das sich in eine Geschichte auflöst: von mehr oder weniger  Masken von Goldoni zum Spiegel einer ganzen Gesellschaft.

Im Grunde eine Beförderung. Und hier ist er, Franco Ford, bekannt als Pojana, mit all seinen Brüdern, um Geschichten zu erzählen, die ein bisschen Wahrheit und ein bisschen Unwahrheit gemischt haben, um sich in den Spiegel zu schauen.