Tangerines
GENRE: Drama
JAHR: 2013
REGIE: Zaza Urushadze
LAUFZEIT: 90 Minuten
Tangerines, estnisch Mandariinid bzw. georgisch მანდარინები, ist ein estnisch-georgisches Filmdrama von Sasa Uruschadse aus dem Jahr 2013.
Handlung
Während des Georgisch-Abchasischen Kriegs Anfang der 1990er-Jahre: Iwo und Margus sind die einzigen Bewohner ihres Dorfes, die noch nicht vor dem Krieg nach Estland geflohen sind. Margus will nur noch bleiben, bis die Mandarinen seiner kleinen Plantage geerntet sind. Iwo hilft ihm, indem er Stiegen für die Mandarinen schreinert. Margus hofft, dass er bald abreisen kann, hat ihm ein Offizier doch versprochen, 200 Soldaten für die Ernte zu schicken.
Iwo erhält Besuch von den tschetschenischen Söldnern Achmed und Ibrahim, die von ihm Essen fordern und nach kurzer Zeit weiterfahren. Kurz darauf hören Iwo und Margus einen heftigen Schusswechsel. Vor Margus’ Haus haben sich Achmed und Ibrahim ein Gefecht mit Georgiern geliefert. Nur Achmed scheint verletzt überlebt zu haben und wird in Iwos Haus gebracht und versorgt. Erst bei der Beisetzung von Ibrahim und den drei georgischen Opfern erkennen Iwo und Margus, dass auch ein junger Georgier namens Nika überlebt hat. Er wird mit einer heftigen Kopfwunde ebenfalls in Iwos Haus untergebracht und kurz darauf von Arzt Juchan versorgt. Achmed kündigt an, Nika zu töten, sobald er körperlich dazu in der Lage sei, schließlich habe er Ibrahims Tod zu rächen. Erst nach einer Weile kann Iwo ihm das Versprechen abnehmen, in seinem Haus keinen Mord zu begehen.
Margus’ Hoffnung, die Ernte beenden zu können, erfüllt sich nicht, da die Soldaten nicht kommen. Nika erholt sich langsam; die anfänglichen Konflikte zwischen ihm und Achmed legen sich stückweise, sodass Nika bald auch außer Haus gehen kann, ohne von Achmed getötet zu werden. Als Iwo eines Tages von Abchasiern aufgesucht wird, deckt Achmed Nika, der angeblich sein tschetschenischer Freund Ibrahim sei und beim Kampf seine Stimme verloren habe. Iwo erhält vom Anführer der Abchasier, Aslan, das Versprechen, ein paar Männer zu Mandarinenernte vorbeizuschicken. Margus schöpft wieder Hoffnung.
Eines Abends sitzen Iwo, Margus, Achmed und Nika beim Schaschlik-Essen, als unweit Explosionen ertönen. Dabei geht auch Margus’ Haus in Flammen auf. Die Gruppe vermutet, dass Aslans Männer angegriffen und getötet wurden. Margus ist am Boden zerstört. Geld von Achmed, der ihm die Reise nach Estland finanzieren will, lehnt er ab, da er kein Kriegsgeld haben will. Achmed und Nika entschuldigen sich beim jeweils anderen für den Tod ihrer Kameraden. Nika gesteht Iwo, eigentlich Schauspieler zu sein; Iwo verspricht, dass alle drei einmal einer Theateraufführung Nikas zusehen werden. Kurz darauf erscheinen Tschetschenen an Iwos Haus. Sie bedrohen Achmed, den sie für einen Georgier halten. Als sie Achmed erschießen wollen, werden sie von Nika aus Iwos Haus heraus beschossen. Im folgenden Dauerfeuer stirbt Margus; Nika verhilft Achmed zu einer Waffe und wird am Ende durch einen der Tschetschenen getötet.
Iwo und Achmed bleiben allein zurück. Beide fertigen in Iwos Schreinerei zwei Särge. Margus wird in seinem Mandarinenhain beigesetzt, während Iwo Nika neben seinem kurz nach Kriegsbeginn gefallenen Sohn beerdigt. Achmed zeigt sich irritiert, doch stellt Iwo fest, dass es keinen Unterschied mache und er auch Achmed neben seinem Sohn bestattet hätte. Achmed bricht kurz darauf auf. Während der Fahrt hört er Musik von einer Kassette, die Nika bei sich hatte.