Vincent van Gogh. Der betäubende Geruch von Weiß

Mit Alessandro Preziosi

Theater

Khora Teatro
Teatro Stabile D’Abruzzo
VINCENT VAN GOGH
Der betäubende Geruch von Weiß
di Stefano Massini

mit Alessandro Preziosi
und mit  Francesco Biscione, Massimo Nicolini, Roberto Manzi, Alessio Genchi, Vincenzo Zampa

Regie Alessandro Maggio

Musik Giacomo Vezzani

Dauer zwei Stunden

Wie fühlt sich ein großer Maler an einem Ort, wo es keine andere Farbe gibt als weiß? Die strengen weißen Wände eines Raumes in der Nervenheilanstalt St. Paulus. Innerhalb des leeren Raumes der Anstalt erfährt man die überwältigende Empfindung, die die wahre Verzweiflung des Künstlers enthüllt.
Es ist das Jahr 1889. Vincent van Goghs einziger Wunsch ist es der Anstalt zu entkommen. Seine erste Hoffnung liegt in dem Besuch seines jüngeren Bruders Theo. Vincents Versuch, mithilfe von dessen Vormundschaft die Anstalt verlassen zu können, scheitert jedoch dramatisch. Doch bevor der zu Brachialmaßnamen neigende Psychiater Vernon-Lazàre seine Methoden so massiv anwenden kann, wie er das am liebsten täte, geschieht ein kleines Wunder. Mit Dr. Peyron betritt der Vertreter einer neuen, auf echte Heilung ausgerichteten, aufgeklärten Psychiatrie die Szene und setzt mit seinen Methoden, nämlich der Hypnose, die Anstaltsroutine außer Kraft.
Das Stück bietet bemerkenswerte Möglichkeiten der Reflexionen über die labile Grenze zwischen Wahrheit und Fiktion, zwischen Wahnsinn und Gesundheit, zwischen Realität und Traum, die Entstehung und die Rolle der Kunst in der zeitgenössischen Gesellschaft und die Größe individueller Freiheit. Nicht zuletzt geht es auch um das Verhältnis zweier Brüder, von denen der eine ein „normales“ Leben führt und der andere, ein großer Künstler, seine „Reise ins Licht“ antritt und für geisteskrank erklärt wird.
Für das faszinierende und sensibel gebaute Stück wurde Stefano Massini mit dem Premio Pier Vittorio Tondelli 2005 ausgezeichnet.

Quelle: https://www.theatertexte.de/nav/2/werk?verlag_id=per_h._lauke_verlag&wid=o_1572205572