Wu Wei, Alexis Baskind, Pascal Contet

Begrüßung des Sonnenaufgangs mit einer Musik der Synthese, die sich von der Vergangenheit des Großen Chinas in zeitgenössische Gefilde bewegt

Vom Col Margherita schweift der Blick über einige der wichtigsten Dolomitengipfel, die 2009 von der UNESCO zum Naturerbe erklärt wurden: von den Pale di San Martino bis zur Civetta, vom Pelmo über die Focobon-Gruppe bis zur Cima Uomo und „seiner Majestät“ Marmolada.

Man kann sich kaum einen eindrucksvolleren Ort vorstellen, um den Sonnenaufgang in Begleitung von Wu Wei und seiner Musik zu begrüßen.

Der in China geborene und in Shanghai und Berlin ausgebildete Wu Wei bringt in die Dolomiten ein traditionelles chinesisches Instrument mit, die Sheng, eine Art kleine Mundharmonika aus Bambusrohren, die in eine Metallstruktur eingesetzt ist.

Entsprechend der Ausrichtung der Veranstaltung, die darauf abzielt, verschiedene Traditionen und Sprachen miteinander zu vergleichen, überschreitet der Musiker in der Regel die Grenzen des Instruments und nutzt sein Potenzial in Bezug auf Melodie, Harmonie, Rhythmus und Polyphonie, um sich in klassische, kammermusikalische oder orchestrale Kontexte zu begeben, als Solist oder zusammen mit Jazzbands zu improvisieren und die Gebiete der elektronischen und minimalen Musik zu erkunden.

Mit ihm werden auf dem Col Margherita auch der französische Akkordeonist Pascal Contet, ein Pionier in der Verwendung seines Instruments in der zeitgenössischen Musik, und der Kontrabassist Alexis Baskind, Musiker, Toningenieur und elektronischer Komponist aus Berlin, auftreten.

Ein Zusammentreffen der Kulturen, das gut zu den Bergen passt, einer Umgebung, die keineswegs nur eine Barriere darstellt, sondern im Laufe der Jahrhunderte ein Ort des Transits und der Transhumanz, der Begegnungen, der Konfrontationen und der Migrationen war.