Lo and Behold

Werner Herzog auf Abwegen? Statt in den Dschungel oder die Arktis, unter die Erde oder ins Weltall begibt sich Deutschlands Autoren-Extremfilmer Werner Herzog in seinem neuesten Dokumentarfilm in die Welt der Bits und Bytes: In zehn Kapiteln untersucht er in seiner eigenen unnachahmlichen Art, wie das Internet unsere Welt zugleich zu einem besseren und schlechteren Ort macht. Er besucht Opfer von Online-Mobbing, beobachtet Roboter beim Ballspielen, erklärt, wie ein Online-Spiel vielleicht dabei helfen kann, Krebs und Aids zu heilen. Dabei mischen sich beim bekennenden Smartphone-Verweigerer Herzog sein zum Markenzeichen gewordener apokalyptischer Grundton mit echter Faszination für die Technik und deren Erfinder. Insofern ist "LO AND BEHOLD" doch ein im besten Sinne typischer Herzog-Film geworden: Auch seine Expeditionen an entlegene Orte waren ja letztlich immer motiviert vom Interesse daran, wie weit Wille und Vorstellungskraft den Menschen und die Menschheit treiben können.
Regie: Werner Herzog
Dokumentarfilm, USA 2016, 158 Minuten
Eintrittskosten 5,00 Euro