Castel Thun neu erleben

Ab dem 27. Juni bietet Castel Thun seinen Besuchern neue Eindrücke.

Zu den wichtigsten musealen Neuheiten, die es zu bewundern gilt, gehört die Einrichtung von Wach- und Ahnensaal, mit einer prächtigen Tafel, die mit historischem Porzellan und Gläsern reich gedeckt ist. In vielen Räumen kamen Kunstwerke hinzu, darunter Skulpturen, Alabasterfiguren, Gemälde, Dokumente, Porzellan. All das macht diese herrschaftliche Residenz noch eindrucksvoller. Im ersten Stock des gräflichen Palastes wird außerdem ein neuer Film von Katia Bernardi gezeigt, der die jahrhundertealte Geschichte der Familie Thun erzählt. Am Ende des Mittelalters war die Familie Thun bereits weit verzweigt, reich und mächtig. Sie besaß im Trentino und insbesondere im Nonstal ein strategisches Netz von Schlössern und Festungen, darunter die Burg von Thun, die in privilegierter Stellung über dem Tal thront. Nach dem finanziellen Zusammenbruch der Trentiner Familie, der 1871 zum Verkauf ihres Stadtpalastes an die Gemeinde Trient führte, kam Castel Thun 1926 in den Besitz der böhmischen Linie der Familie, die ihren Wohnsitz dorthin verlegte und zum Erhalt und zur immer reicheren Ausstattung und Einrichtung des Gebäudes beitrug.

Renaissance, Settecento, Empire und Biedermeier leben in den Sälen zusammen: Sekretäre, Schreibmöbel, Kabinettschränke, Sofas, kleine Kommoden im Empirestil, Kachelöfen, Silberzeug, Porzellan, Gläser, Hieb- und Stichwaffen, Truhen, Kutschen, Schlitten, Gemälde aus der Schule der Bassano, Porträts von Giambattista Lampi, Crespi, Molteni, Garavaglia, Procaccini, Bergler, Skulpturen von Insom machen dieses Schloss zu einem echten Juwel. Nach dem Tod des letzten Bewohners, Zdenko Franz Thun Hohenstein, erwarb die Provinz Trient 1992 die gesamte Anlage. Sie kam damit nicht nur in den Besitz eines Schlosses voller Erinnerungsstücke, mit reichhaltigen Kunstsammlungen, einer wertvollen Bibliothek, einem außerordentlichen Archiv, sondern bekam gleichzeitig Einblick in das reale Leben einer jahrhundertealten, bedeutenden Familie von internationalem Rang, die die Trentiner und die mitteleuropäische Geschichte mitbestimmt hat. Das Familienarchiv ist eine der größten und bedeutendsten Dokumentensammlungen der gesamten Region. Das Archiv wurde bis 1992 in Castel Thun aufbewahrt, konnte aber dank der Weitsicht und Großzügigkeit der Besitzer seit dem 19. Jahrhundert konsultiert werden. 

Quelle: www.buonconsiglio.it


29.06.2016