Re-velation

Fotoausstellung von Carla Iacono, welche sich mit dem heiklen Thema der Manipulation kultureller Unterschiede befasst, ausgehend von der Situation muslimischer Einwanderinnen in Europa  

Ausstellung , Fotoausstellung

Am Donnerstag, den 21. Dezember um 18.00 Uhr wird im Tridentiner Diözesanmuseum die Ausstellung „Re-velation“ eingeweiht, eine fotografische Ausstellung von Carla Iacono, welche das heikle Thema der Manipulation kultureller Unterschiede behandelt, ausgehend von der Situation der muslimischen Einwanderinnen in Europa

Über den Schleier der islamischen Frauen wurde schon immer diskutiert. Seine eindrucksvolle Beschwörung und die Pluralität der Bedeutungen, die dem Schleier zugeschrieben werden können, haben ihn in den Mittelpunkt hitziger Medien, politischer, religiöser und kultureller Debatten gestellt

Es wird diskutiert, als wäre es ein Phänomen, welches der westlichen Kultur fremd ist, aber es ist nicht so. Der Schleier ist nicht eindeutig mit dem Islam verbunden: er ist ein Teil eines Kleidungscodes, den die westliche Welt seit langem praktizierte, aber heute aus dem Gedächtnis gelöscht ist. Aus diesem Grund produziert die Anwesenheit der verschleierten Frauen neben uns Erstaunen, Unbehagen, Unruhe, Feindseligkeit. Und es wird oft darüber argumentiert

Re-velation vereinigt eine Reihe von zwanzig fotografischen Bildern von Carla Iacono, in welche der Schleier -vor allem den Hijab, aber auch katholische Schleier, jüdische und osteuropäische Tücher - in unterschiedlicher Weise vorkommen und verweisen somit auf die verschiedenen Kulturen

Der Schleier hat viele Bedeutungen. Er bindet zum Beispiel an Ereignisse oder Situationen von initiatorischem Wert, oder an „Veränderungsriten“ wie die von der Kindheit bis zur Pubertät, ein Thema, welches die Künstlerin in ihren Werken ständig untersucht. Nicht durch Zufall ist die Interpretin ihrer Porträts ihre Tochter Flora, autobiographisches Element, welches den Schwerpunkt der Darstellung erhöht

Einige dieser Bilder beziehen sich auf Porträts des siebzehnten und neunzehnten Jahrhunderts, manchmal mit erläuternden Zitaten zu bestimmten Gemälden: es handelt sich um eine List, um eine symbolische Kontamination zwischen den Kulturen von Ost und West zu realisieren. Die Gestalten werden auf einem dunklen Hintergrund fotografiert, der sich oft mit der Kleidung vermischt. Das seitliche Licht bringt die Figur aus der Dunkelheit, offenbart die Konturen des Gesichts und die Details der Schleier und verstärken ästhetisch und symbolisch das Konzept der Offenbarung

Die Ausstellung Re-velation kommt in Trient vom Diözesanmuseum von Genua an und bestätigt die bestehende Verbindung zwischen Museen, welche zu dem Amei (Vereinigung der italienischen kirchlichen Museen) gehören: hier hatte die Konservatorin Paola Martini, die Bilder ausgestellt, um einen ständigen Dialog mit der permanenten Sammlung zu etablieren. In unserem Fall wurde es bevorzugt, die Foto-Serie an die Reliquien-Büste von Santa Massenza zu verbinden, welche in der ersten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts in Silber realisiert wurde, teilweise vergoldet und verkupfertem Silber

Der Büste stellt die Heilige dar, ihr Gesicht verdeckt sich hinter einem Schleier, auf welchem zu bestimmten Gelegenheiten, ein zweiter Stoffschleier mit einer kleinen Krone gefestigt wurde, um die Zentralität für die Christen, dieses Accessoire von Frauen als Zeichen der Identität ihres Glaubens, zu bestätigen

Kosten

Freier Eintritt


Organisation: Museo Diocesano Tridentino