Casa Rella

Architektur
Die Architektur von Casa Rella besteht aus 3 Stockwerken. Im Erdgeschoss, wo heute die Bar ist, kann man eine Arkade mit drei Bögen sehen. Im ersten und zweiten Stockwerk befinden sich sechs Rundbogenfenster.

Zwei von ihnen, wie auch bei Casa Cazuffi, sind später durch Balkontüren ersetzt worden. Der Palazzo wurde im Mittelalter gebaut. Während der Renaissance, im Jahr 1530, wurden die ersten wichtigen Restaurierungen gemacht.

Während dieses Umbaus wurden Monophoren (Einzelfenster) realisiert und die Fassade mit bunten Fresken dekoriert. Man weiß nicht, ob diese Fresken von den Renaissance Malern Fogolino oder Dosso Dossi, der schon als Maler im Schloss Buonconsiglio gearbeitet hat, gemalt worden sind.

Aber viele Experten meinen, dass es unmöglich ist, dass der Maler Fogolino war, weil zu viele stilistische und formale Unterschiede, zwischen den Fresken von Palazzo Cazzuffi, die er gemalt hat, und Casa Rella, gibt.

Weitere wichtige Elemente, sind die großen gemalten Pilaster und die Figuren-Friese. Diese Malereien dienen zur Gliederung der Fassade. Die großen gemalten Pilaster grenzen, links und rechts, die Fassade dekorativ der Länge nach ab. Zusätzlich ist jedes Stockwerk durch ein gemaltes, horizontales Figuren-Fries unterteilt.

Autorin: Chiara 

Die Fresken
Die Fresken auf der Fassade des Stadtpalastes Rella erzählen uns eine Geschichte über die Moral der Menschen. Sie erklären uns das richtige Verhalten, die Tugenden (z.B. Liebe, Weisheit, Bewusstsein) und das schlechte Verhalten, die Laster (z.B. Wollust und Tod). Die Menschen aus dem 16. Jahrhundert lasen daraus, wie aus einem Buch, ein “moralisches Buch“. Dabei lernten sie, wie ein guter Mensch sich zu verhalten hat.

Aber nicht jeder konnte die Bilder verstehen. Das normale Volk, das keine Bildung hatte, verstand die Bedeutung der Szenen nicht. Nur gebildete Menschen konnten sie lesen und das war ein Privileg des Adels.

Eine Szene, in der Mitte des zweiten Stockes, zeigt einen Jungen, der auf eine Leiter steigt. Mit der Hilfe der Leiter könnte der Junge ins Paradies hinaufsteigen. Aber er kann es nicht, weil ihn drei Figuren mit Seilen zurückhalten.

Diese drei Figuren sind Allegorien für das schlechte Verhalten: Sie sind die Armut, die Wollust und der Tod. Der Junge bleibt an diesen irdischen Laster gebunden und aus diesem Grund kann er nicht das Paradies und Gott bewundern.

Die Darstellung symbolisiert den schweren Weg, den der Mensch gehen muss, bevor er ins Paradies gelangen kann. Er muss sich zuerst von allen seinen Lastern befreien.

Die anderen Allegorien, die man auf der Fassade sehen kann sind: die Völlerei, die Liebe, die Weisheit, die Erfahrung, das Bewusstsein, die Gerechtigkeit, der Gehorsam, die Mäßigkeit, der Weitblick, die Klugheit und die Macht.

Autorin: Giulia 

Die Freskotechnik und die Polychromie

Das Fresko ist eine Technik der Malerei. Fresken dekorieren häufig die Wände von Gebäuden (z.B. die Fassaden der Stadthäuser), daher spricht man auch von Wandmalerei. Bei der Freskotechnik wird die mit Wasser verdünnte Farbe auf einer feuchten Putzschicht einer Wand verteilt. Beim Austrocknen bildet die Farbe eine harte und kompakte Oberfläche und die Farben werden dabei gut fixiert."

Die Farbe trocknet auf der Wand sehr schnell aus. Aus diesem Grund muss der Maler sehr schnell malen können, er darf keine Fehler machen und er muss auch ganz genau wissen welche Farben er benutzen will. Ist die Farbe erst mal auf der Wand verteilt, kann man keine Korrekturen mehr vornehmen.

Der Maler mischt daher die Farben noch bevor er anfängt zu malen. Um dunkle oder helle Farben zu erhalten, verwendet er Gips und Kalk. Der (feuchte) Gips macht die Farben dunkler, während der Kalk die Farben aufhellt.

Polychromie bedeutet Vielfarbigkeit, also bunt. Sie ist eine Dekorationstechnik, die viele Farben verwendet.

Autorin: Klerisa 

Die Familie Rella
Casa Rella ist ein Palazzo aus dem 16. Jahrhundert. Leider, kennen wir den Namen der ursprünglichen Besitzer nicht, uns ist heute nur der Familienname Rella überliefert. Die Familie Rella bewohnte im 19. Jahrhundert den Palazzo. Wir wissen nur sehr wenig über diese Familie, auch ihr Wappen ist unglücklicherweise unbekannt.

Autorin: Elisabetta