Der Thermalpark von Roncegno

 Roncegno Terme, piazza de Giovanni 5

[ Fig. 1. Veduta aerea del parco delle Terme di Roncegno. Foto di Claudio Clamer]

Rechtsstatus: öffentliches Eigentum der Autonomen Provinz Trient
Aktuelle Nutzung: Thermalpark 

Wie im hohen Gardagebiet, wo die mitteleuropäische Elite die therapeutischen Wirkungen des milden Wetters genießt, so wird im späten neunzehnten Jahrhundert ein wichtiger Strom von Touristen auch das Suganatal, dank seines Thermalwassers, besichtigen. Die ersten Initiativen zur Nutzung der Quelle von Roncegno stammen aus dem Jahre 1860, wo ein Gebäude, umgeben von einer großen Grünfläche, seit 1875 dokumentiert ist.

Zwei Jahre später wurde die Verwaltung von den Brüdern Gerolamo und Francesco Waiz übernommen, Urheber einer unternehmerischen Geschäftspolitik, wobei der Komplex voll und ganz zu dem internationalen, aristokratischen Tourismus angehört. Der Ort wurde dann besser zugänglich gemacht  dank der Realisation, im Jahre 1896 des trentiner Teiles der Verbindungsstrecke zwischen Trient und Venedig

Schon ab Ende des neunzehnten Jahrhunderts ist die Thermalanlage von einem Garten mit Rosenbeeten und einem großen Park von mehr als vier Hektar begrenzt und durch einen Wechsel von offenen Räumen gekennzeichnet. Ursprünglich waren diese für Heliotherapie gedacht und Bereiche in denen eine dichtere Vegetation mit Wegen und Pfaden zum Wandern verbunden waren


In den frühen Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts erreicht die Struktur, wo sich neben dem neuen Grand Hotel das Palace Hotel erhebt, ihre letzte Vergrößerung. Es handelt sich um eine Reihe von Räumen, die dann als Folge des Krieges und der damit verbundenen Rückgang der Aktivitäten, in der Größe verändert werden

Obwohl es einiger seiner Teile und ursprünglichen Funktionen entzogen ist, gibt die große Grünfläche, welche vor kurzem durch eine Intervention von der Autonomen Provinz Trient (Eigentümerin der Struktur seit 1972) aufgewertet wurde, dem Besucher die Erinnerung an den eleganten Lebensstil der Adeligen des späten neunzehnten Jahrhunderts

Von einem Platz, der von einem schmiedeeisernen Gelände umgeben ist und sich an der Hauptfassade des Grand Hotels befindet, kann man den weiten Garten, welcher sich bis nach Süden (Abbildung 2) erstreckt, genießen. Eine Treppe ermöglicht eine direkte Verbindung zwischen dem Gebäude und der Grünfläche, deren Anordnung eindeutig die romantische späte Matrix bewahrt

Geschwungene Wege führen durch die großen Rasenflächen, Haine, kleine Wälder und einzelne Bäume. Pflanzen welche schon damals als exotisch galten wie die Calocedro, Sequoien und Cryptomeria wechseln sich mit vertrauten Sorten wie Buchen, Rosskastanien, Platane und Linden ab. Auf dem Weg entlang folgen kleine Architekturen und Artefakte, wie ein kleines Holzhaus, der einst für den Tennisplatz verwendet wurde, eine Kapelle, ein künstlicher kleiner Hügel

Besucher können auch einen angenehmen Platz zum ausruhen im runden Kiosk finden, aus dem man eine wunderschöne Aussicht genießen kann, welcher sich neben dem Brunnen am Ende der gesäumten Straße in Symmetrie mit der Südfassade der Hotelanlage (Abbildung 3) befindet

Vertiefungen: Parchi e giardini storici in Trentino: tra arte, natura e memoria

Teil von: Grüne Denkmäler

27.01.2017