Die Gärten des Schlosses Buonconsiglio

Trient, via Bernardo Clesio 5

[ Fig. 1. Veduta aerea del Castello del Buonconsiglio. Foto di Claudio Clamer]

Rechtsstatus: öffentliches Eigentum der Autonomen Provinz Trient

Aktuelle Nutzung: Museumsgarten

Die erste Kernzelle des  Schlosses Buonconsiglio Castello del Buonconsiglio  wurde  zwischen 1238 und 1250 erbaut, während der «Grüne Platz», umgeben von Mauern auf der südwestlichen Seite, erst gegen Ende des vierzehnten Jahrhunderts erwähnt wurde. Die Erschaffung eines Dachgartens mit Veranda geht in der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts zurück.

In Vorbereitung des Konzils von Trient, zwischen 1527 und 1537, lies der Fürstbischof Bernardo Cles neben der alten mittelalterlichen Burg den Großen Palast bauen. Eine elegante Residenz mit einem Garten in Renaissance-Stil, die von dem  Prälat als einer den prominentesten Orte in der Nähe der Empfangsräume  des Schlosses anerkannt wurde.

Neben diesem unterem Garten (zardino de sotto), prunkvoll mit Skulpturen, Wasserspielen und seltenen Pflanzen dekoriert, umfasst das Clesianische Projekt auch einen oberen Garten (zardino de sora), der aktuelle und sogenannte Hof der Löwen.

Die Anlage dieser Gärten wurde in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts von Fürst Bischof Francesco Alberti Felice d'Enno mit einem neuen Brunnen, Blumenbeeten und Rokoko-Statuen ausgebaut und bereichert.

Im Laufe des neunzehnten Jahrhunderts, mit der Unterdrückung des Bistums und der Umwandlung des Komplexes in eine Kaserne, wurde der untere Garten abgerissen, um  einen Exerzierplatz zu schaffen. Erst in den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurde er nach Giuseppe Gerola Entscheidung,   erster Superintendent des italienischen Trients und Gründer des Nationalmuseums, welches im Schloss untergebracht ist, wieder aufgebaut.

Eine intensive und detaillierte Archivforschung gibt ihm den charakteristischen Ausdruck  der "Italienische Gärten" wieder zurück, indem eine Grünfläche entsteht, die das Clesianische Projekt wiederholt, unter Berücksichtigung der Änderungen des achtzehnten Jahrhunderts (Abbildung 2).

Betritt der Besucher heute den Komplex durch das San Vigilio Tor, eingebettet in die imposanten Burgmauern an der Westseite, präsentiert sich ihm eine große, zum Teil mit Obstbäumen bepflanzte Rasenfläche. Der Garten von Gerola erweitert sich hinter einer hohen Zinnenmauer und ist von einer Laube, welche an den hohen Mauern entlang wächst, begrenzt.

Das Parterre ist von Blumenbeeten und Buchsbaumhecken geprägt. Nach einem ersten viereckigen Teil, welches an den Großen Palast angrenzt, eröffnet sich der grösste Teil mit dem zentralen kreisförmigen Platz, an dem sich ursprünglich der Brunnen des Neptun befand.

Auf der ersten Etage des Großen Palastes befindet sich ein Dachgarten, der Hof der Löwen, in welchem heute noch das was vom Clesianischen Brunnen geblieben ist, aufbewahrt wird.

Restauriert von Gerola und Gegenstand einer kürzlichen Neubewertung, ist dieser Raum eine typische Kreuzstruktur im Renaissance-Stil  mit vier grasbewachsenen Blumentbeeten (Abbildung 3).

Vertiefungen: Parchi e giardini storici in Trentino: tra arte, natura e memoria

Teil von: Grüne Denkmäler

20.01.2017