Die Gärten von Schloss Thun

Ton – Ortschaft Vigo di Ton, Via Castel Thun

[ Fig. 1. Veduta d'insieme di Castel Thun. Foto di Claudio Clamer]

Rechtsstatus: öffentliches Eigentum der Autonomen Provinz Trient
Gegenwärtige Nutzung: Museumsgarten

Die Geschichte des eindrucksvollen und feierlichen Castel Thun ist streng mit einer der mächtigsten feudalen Familien der Region verbunden, welche das Schloss seit mehr als 700 Jahren als Hauptwohnsitz bewohnte. Die Übertragung des Eigentums an die Autonome Provinz Trient, nach dem Tod des letzten Nachkommens der Familie, reicht bis in das Jahr 1992 zurück

Es wurde in einer strategisch und günstigen Lage auf einem Hügel mit herrlichem Blick auf das Nonstal errichtet und im Jahre 2010 wurde es der Öffentlichkeit, nach sorgfältigen und anspruchsvollen Restaurierungsarbeiten, als Sitz des Museumsystems des Schloss Buonconsiglio, Denkmäler und Landessammlungen zugänglich gemacht (Castello del Buonconsiglio Monumenti e collezioni provinciali)

Das große Gebäudekomplex wuchs im Laufe der Jahrhunderte um den ursprünglichen Kern aus dem dreizehnten Jahrhundert und besteht aus dem Herrenhaus, das mit einem Doppelsystem von Befestigungen umgeben ist, bestehend aus Türmen, Mauern, Wälle und Straßenpatrouille

Nach dem Einschreiten im 16. Jahrhundert von Sigmund Thun, Protagonist des lokalen und Tiroler Kriegsschauplatzes, wurde die endgültige Struktur erst am Ende des achtzehnten Jahrhunderts erreicht, während eine wichtige Anordnung der Gärten aus dem Ende der vierziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts stammt. Graf Matteo Thun, ein berühmter Sammler und Kunstliebhaber, definierte die Struktur der Grünfläche: er schaffte einen Garten im südlichen Teil des Schlosses mit einer formalen Anordnung und eine zweite Anlage im Norden im informellen Geschmack. Immer im Norden wurde auch ein großer rechteckiger Brunnen gebaut, welcher heute noch existiert und eine neue Seidenspinnerei, die leider nicht mehr existiert (Abbildung 2)

Eines der bemerkenswertesten Aspekte für den Gast der das Herrenhaus besucht, welches der Gemeinde in seiner Eigenschaft als Denkmal und möblierte Residenz zurückerstattet wurde, ist die perfekte Integration von Anlagen und Freiflächen in Harmonie mit der Landschaft und mit dem Trend der Berghänge. Die zwei verschiedenen Grünflächen, die sich im Norden und Süden binnen den äußersten Mauern befinden, umrahmen das Gebäude und sind von Kieswegen und Grasflächen umgeben

Durch das Eingangstor kommt der Besucher im nördlichen Teil an, welcher mit einem großen Rasen und vielen hohen Bäumen angereichert ist und die Hauptstraße durchquert. Von hier aus geht ein sekundärer Weg, durch den man eine begrenzte rechteckige Fläche erreicht, wo einst die Spinnerei stand

Der südliche Bereich der Gärten, außer der Burganlage, erstreckt sich über zwei aufeinanderfolgende Höhen. Die Höchste bietet dem Betrachter eine malerische Unterkunft, die aus mit Buchsbaumhecken begrenzten Blumenbeeten besteht. Die untere Terrasse ist mit der ersten durch eine asphaltierte Rampe verbunden und sieht wie eine große Grünfläche aus, auf der eine große achteckige Steingrube auffällt (Abbildung 3)

Vertiefungen: Parchi e giardini storici in Trentino: tra arte, natura e memoria

Teil von: Grüne Denkmäler

22.02.2017