Perlasca Gärten

Rovereto, Eingänge auf Corso Bettini und der S. Giovanni Bosco Straße

[ Fig. 1. Particolare del giardino visto da corso Bettini. Foto di Paolo Sandri]

Rechtsstatus: öffentliches Eigentum, Gemeinde Rovereto
Gegenwärtige Nutzung: Öffentlicher Garten

Die Schaffung des ersten öffentlichen Gartens in Rovereto, aus dem späten neunzehnten Jahrhundert, ist ein Teil der großen Intervention von Neuordnung und Stadtverschönerung, welche mit der Monumentalisierung des "Nuovo Corso" (heute Corso Bettini) begann, ein eleganter Boulevard auf dem sich wichtige private Gebäude und öffentliche Architekturen erheben

Im Jahr 1870 wurde eine Sonderkommission gegründet um genaue Angaben über das Projekt zu diskutieren, welches dem Architekten-Ingenieur Francesco Tamanini einvertraut war, sowie auch für die benachbarten Baustellen des Eingangsgebäudes des Theater Sociale und das Politeama Maffei. Die Grünfläche entstand als Ergänzung der malerischen Promenade, die das Stadtzentrum mit der nördlichen Ausdehnung der Stadt verbindet.

Die Tamanini Anlage erinnert auch die zentralen Gärten von Arco und an jene von Piazza Dante in Trient und verbindet auf perfekte Weise die charakteristische Natürlichkeit des spätromantischen Gartens mit Erholungsfunktion und vielen kleinen gewundenen Alleen und zahlreichen Baumarten rund um die zentrale Ellipse geschmückt mit einem großen Wasserstrahl, welcher für Aufführungen utilisiert wurde

Erst im Jahre 1881 wurden die Arbeiten beendet und die Gemeinschaft konnte eine grüne Gegend beanspruchen, wo Sie Freizeit genießen konnten und an den Stadtveranstaltungen teilnehmen

Der historische Name "Mailändische Gärten ", als Folge der Annexion des Trentinos an das Königreich Italiens, wurde im Jahre 1993 mit der Widmung des italienischen Helden, der während des Zweiten Weltkrieges Tausende von ungarischen Juden aus Nazi-Deportationen und dem Holocaust gerettet hatte, ersetzt

Der Garten wurde sorgfältig durch die Fähigkeiten von Tamanini geformt: er nutzte die natürliche Neigung des Landes und er wurde mit einigen historischen Baumsorten bereichert, wie z.B eine Gruppe von Schnurbäumen, ein Libanon-Zeder, ein Atlas-Zeder, zwei Platanen, immergrüne Sequoien und einige Linden (Abbildung 2)

Eine doppelte Reihe von Rosskastanien umgibt den kreisförmigen zentralen Raum, der einst für Ausstellungen und Unterhaltung (Abbildung 3) gedacht war

Der aktuelle Spielbereich, überdeckt das ursprüngliche Projekt und ist ein Beispiel, wie ein öffentlicher Raum radikal unter dem Druck einer ständig sich erweiternden entwickelnden Gesellschaft ändern kann. Wenig bleibt leider von der harmonischen Anordnung des späten neunzehnten Jahrhunderts; aber einige interessante Elemente welche sich heute noch im Park befinden, erinnern uns an das Leben und die Gewohnheiten der Vergangenheit, wie z.B. den seitlichen Aussichtspunkt mit Steinbänken, wo man sich entspannen und unterhalten kann

Vertiefungen: Parchi e giardini storici in Trentino: tra arte, natura e memoria

Teil von: Grüne Denkmäler

15.02.2017