Und wohin gehen wir jetzt?

Der Einmarsch der italienischen Truppen in Trient (3. November 1918)

[ © Archivio Fotografico Storico]

Der Einmarsch der italienischen Truppen in Trient am  3. November 1918, Druck auf Gelatine- Silbersalze Papier, 11,9 x 16,8 cm. Trient, AFS, Fondo miscellaneo ex Soprintendenza statale

3. November 1918. Im Foto der Luftwaffe, scheint es, dass Trient nach dem Einzug der italienischen Truppen in die Stadt, sich eine Ruhepause nimmt. Die letzten Wagen defilieren durch die Straßen, vom Domplatz bis zur alten Contrada Larga (heute Via Belenzani), wo die italienische Fahne weht. Der Waffenstillstand mit dem Kaiserreich, welcher noch am selben Tag in der Villa Giusti unterzeichnet wurde, sieht den Rückzug des österreichisch-ungarischen Heers im Norden des Brenners, welches nur vorläufig Italien besetzt, Trentino und Südtirol, durch den Vertrag von Saint Germain unterzeichnet am 10. September 1919, gehören ihn förmlich.

Es gibt Fotografien, welche den Geist einer Epoche, den Atem der Geschichte erzählen. Sorgfältig gesammelte und gespeicherte Dokumente, neben den Bildern des Kulturerbes vom Trentino in den Archiven des ehemaligen Staats Superintendent, im Jahre 1973 erworben als die Kompetenzen des kulturellen Erbes der Autonomen Provinz Trient übertragen wurden, als ein erster Kern des aktuellen historischen, fotografischen Archivs.

Wie es in diesem Bild scheint, spiegeln sich darin auch die psychologischen Folgen des Konfliktes, welche wie in einem"Bürgerkrieg" das soziale Gewebe des Trentinos tief veränderte und zerrissen hatte. "Eingelöst", aber mühsam um die Spaltungen zwischen denen, die auf gegenüberliegenden Seiten gekämpft hatten, zu heilen. Ein Übergang, welcher nach (fast) 100 Jahren nicht aufhört uns zu befragen.

Fondo miscellaneo ex Soprintendenza statale

02.11.2016